NEUES VON FLORIDA-ROLAND
»Gut, dass A.T. Kearney wieder allein ist«
NICHT OHNE GRUND bestand die amerikanische Börsenaufsicht in den 90er-Jahren darauf, Prüfung und Beratung bei den „Big Five“ zu trennen. Zu verlockend ist es für Rechnungsprüfer, ihr Geschäft mit Consulting zu verquicken - und dabei Objektivität zu opfern. Der gleichen Verlockung unterliegen die großen IT-Anbieter allerdings auch, wobei sich hier der Markt von selbst zu regulieren scheint: Als EDS vor zehn Jahren A.T. Kearney gekauft hat, argwöhnten manche Kunden, die Berater würden fortan EDS neue OutsourcingOutsourcing Kunden in die Arme treiben. Der Verdacht lag nahe, Resultat negativ. A.T. Kearney rutschte stattdessen in die roten Zahlen und geriet auf die EDS-Verkaufsliste. Wenn nun die Monitor Group als möglicher Kaufinteressent abspringt, kann der Weg für das ursprünglich im Frühjahr vorgesehene Management-Buy-out frei werden – keine schlechte Perspektive für den Markt. Objektivität der Beratung lässt sich auf diesem Wege glaubhafter vermitteln. Auch um die Wirtschaftlichkeit der „neuen“ A.T. Kearney mache ich mir da keine Sorgen. Die Partner müssen zur Übernahme eigenes Geld in die Hand nehmen. Und wer kennt nicht die hohe Motivation des eigenen Geldbeutels? Bis zum 80. Firmenjubiläum im kommenden Jahr ist hoffentlich alles geregelt. Mag ja sein, dass vom Pool aus betrachtet die Dinge etwas simpler erscheinen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Roland Gosebruch [redaktion@cio.de]