Microsoft attackiert VMware
Harter Kampf um Virtualisierungskunden
Storage wird wichtiger, wie gerade die Übernahmeschlachten um Data Domain (EMC gegen NetApp) und 3PAR (HP gegen Dell) bewiesen haben. Vielleicht handelt es sich aber auch um Verteidigungslinien einiger Hersteller, die gegen den Erfolg von VMware und besonders deren Vordringen auf das Gebiet der Datensicherung aufgebaut werden.
Als Beispiel kann HPHP dienen: In San Francisco stellte man "CloudStart“ vor, eine Art "Private Cloud in a box“. HP hat Elemente seiner c-Class Blade-Chassis und von EVA SAN sowie ganz viel Software für Automatisierung, Provisioning und Monitoring zusammengefügt, um Kunden den Aufbau eigener Private Clouds "innerhalb von 30 Tagen“ zu ermöglichen. Alles zu HP auf CIO.de
Besonderes Ziel dieser Box-Lösung ist es, in Zeiten von Virtualisierung und wachsender Komplexität der Infrastruktur diese wieder schlanker zu machen. HP kann auf die Not vieler Kunden verweisen, die den Überblick über ihre installierten physikalischen und virtuellen Server verloren haben.
Microsoft greift Laufzeit der Lizenzverträge an
Eine Abwehrmaßnahme anderer Art hat MicrosoftMicrosoft zu Beginn der VMworld aufgefahren. Am ersten Tag der Veranstaltung publizierte man in der größten amerikanischen Tageszeitung "USA Today“, die in fast allen Hotels kostenlos ausliegt, eine ganzseitige Anzeige mit einem "Offenen Brief an die VMware-Kunden“. Tenor: VMware habe sehr viele Kunden zu Lizenzverträgen mit einer dreijährigen Laufzeit gedrängt. Microsoft: "If you’re evaluating a new licensing agreement with VMware, talk to us first.” Alles zu Microsoft auf CIO.de
Der Vorwurf hat es in sich: Üblich sind in der Regel ein bis zwei Jahre, und längere Laufzeiten sind meistens mit Preisnachlässen bei Wartung und Service verbunden. Trifft der Microsoft-Vorwurf zu, hätte VMware tatsächlich selbst eine Verteidigungslinie aufgezogen: Durch das Lock-in wäre Kunden zumindest für drei Jahre der Wechsel zu einem anderen Anbieter massiv erschwert.
Der offene Konkurrenzkampf zwischen den beiden Giganten dürfte mit dieser aggressiven Aktion von Microsoft noch nicht beendet sein.