conhIT 2014
Healthcare-IT als Treiber für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen
Speziell bei komplexen Krankheitsbildern, an deren Behandlung notwendigerweise unterschiedliche Spezialisten inner- und außerhalb des Krankenhauses beteiligt sind, sollte eine unkomplizierter und somit zügiger Zugriff auf die archivierten Dokumente eine Selbstverständlichkeit sein. Daher geht der Trend dahin, die Archive und die dokumentführende Systeme zu verbinden.
Mit Unified Information Management stellt Siemens Healthcare auf der diesjährigen Messe seinen Ansatz für solch ein umfassendes Informationsmanagement vor. Unified Information Management vereint Archivierungs- und Vernetzungslösungen von Siemens, mit dem Ziel eines umfassenden und konsistenten Managements von Patientendaten.
Soarian Health Archive und syngo.share kommen dabei für Archivierung und Management von Dokumenten und Bildern zum Einsatz, sowohl für DICOM als auch non-DICOM-Formate. Für den gezielten und sicheren Datenaustausch steht das eHealth-Portfolio mit Soarian Integrated Care und sense zur Verfügung. Diese beiden Produkte bieten Applikationen für verschiedene Anwendungen der intersektoralen Kommunikation, zum Beispiel Konsile oder Zweitmeinungen und IHE-konforme Komponenten zum Aufbau einer einrichtungsübergreifenden Infrastruktur. Auf diese Weise werden Daten aus unterschiedlichen Quellen über Abteilungs- und Fachgebietsgrenzen hinweg verfügbar gemacht.
Innovation an den eher kleinen Ständen
Aber nicht nur an den großen Ständen der weltweit bekannten DAX-Firmen wurde den Messebesuchern IT für den praktischen Einsatz im Gesundheitswesen präsentiert. Beispielsweise zeigte die Firma Ricoh mit ihren Partnern, wie das Zusammenspiel von Scannern und klinikkonformer Software aussehen kann.
Der Scanner identifiziert auf den Formularen Barcodes, anhand die Zuordnung des Dokumententyps in die Akte oder dem Archiv-System automatisiert geschieht. Über einen Patientenaufkleber, auf dem sich ebenfalls ein Barcode befindet, gelingt die automatische Zuordnung zum richtigen Patienten. Stehen keine Patientenbarcodes zur Verfügung, so kann der Mitarbeiter über das Scanner-Display die Fallnummer oder andere Zuordnungskriterien auch manuell eingeben. Firmen wie Ricoh, einst ausschließlich auf Drucksysteme spezialisiert, bauen ihre branchenspezifischen Aktivitäten auch im Gesundheitswesen immer mehr aus.
Eine ganz andere Richtung schlägt die Software Apenio der Atacama Software GmbH ein. Das in Bremen ansässige Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von wissensbasierter und nunmehr interdisziplinärer ausgerichteter Software für Planung und Dokumentation in der Akut-, Langzeit- und Reha-Pflege spezialisiert. Die Pflege von Patienten in den Einrichtungen folgt der Pflegeprozesserfassung auf Grundlage von pflegewissenschaftlich erstellten Typologien mit Anamnese, Assessment, Planung, Leistungsdokumentation und Evaluation. Die modular aufgebaute Software für das Berichtswesen, Vitalzeichen-Erfassung, Ein- und Ausfuhr-Dokumentation, Verlaufs- und Überleistungsberichtswesen basiert auf Webtechnologie und lässt sich entweder über die klassische HL/7-Schnittstelle oder über eine tiefere Integration über Webservices mit einen patientenführenden KIS verknüpfen. Bezüglich der Qualität der Datenerfassung, den bereits vorbereiteten Dokumenten oder der Nutzung von mobiler Webtechnologie auf JAVA-Basis ist eine solche Spezialsoftware den Basisqualitäten des KIS weit überlegen.
Unter dem Namen United Web Solutions for Healthcare haben sich verschiedene Softwareanbieter aus dem Gesundheitswesen, unter anderem Atacama, zu einer Initiative zusammengeschlossen. Ziel der Verbindung ist eine bessere Verknüpfung der verschiedenen Techniken auf Web-Basis für Kliniken, medizinische Versorgungszentren (MVZ) und einweisenden Ärzten.