Healthcare IT


Trend geht zum Komplettanbieter

Healthcare IT: Verkäuferlandschaft schrumpft sich gesund

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
70 unabhängige Software-Verkäufer sind derzeit im Gesundheitwesen unterwegs – bis Ende kommenden Jahres werden es nur noch 50 bis 60 sein. Wer nicht zu den Verlierern gehören will, muss strategische Partnerschaften aufbauen und sein Portfolio erweitern. Das behauptet der Markforscher Experton.

Bei der genannten Zahl von 70 Unternehmen sind nur Firmen berücksichtigt, die mehr als eine Million Euro umsetzen. Für Experton-Analyst Steve Janata geraten sie zunehmend ins Blickfeld der Global Player, haben doch Dickschiffe wie GE Healthcare, Phillips oder Siemens Medical angekündigt, in den kommenden Jahren ihr Engagement im deutschen Healthcare-Markt zu verstärken.

Ohnehin rollt derzeit eine Konsolidierungswelle durch den Markt: Erst im Oktober hat TietoEnator das gesamte Aktienkapital der deutschen Cymed AG übernommen, im Juni war der Berliner DRG (Diagnosis Related Groups)-Spezialist SBG von 3M Health geschluckt worden. Die Analysten rechnen mit weiteren Fusionen und Akquisitionen.

Die überwiegende Mehrzahl von 70 Prozent der Firmen bietet Software für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen feil. Zehn Prozent haben sich auf Pflegedienste oder Sanitätshäuser spezialisiert, fünf Prozent auf Apotheken.

Herr Doktor als Geschäftspartner

Ein Konzept, dass Steve Janata für nicht zukunftsfähig hält. Er geht davon aus, dass gerade die kleinen Spezialanbieter unter Druck geraten. Ausweg: Strategische Kooperationen mit Ärzten und nachgelagerten Dienstleistern oder diagonale Partnerschaften mit Anbietern aus verschiedenen Branchen. Im Endeffekt geht der Trend zum Komplettanbieter.

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