Analysten-Kolumne
Hohen Einsparungen durch VoIP stehen Risiken gegenüber
Laut einer Studie des Wirtschaftprüfungsunternehmens Deloitte telefonierten in Deutschland im Jahr 2004 etwa eine halbe Million Menschen über das Internet. Mehr als zwölf Prozent aller internationalen Telefonate aus Deutschland liefen über das Internet und bereits 14 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen die neue Form der Kommunikation. Der Unternehmensberater IDC schätzet, dass der Markt der VoIP-Anwendungen im Jahr 2009 ein Volumen von mehr als 8,9 Milliarden US-Dollar erreichen wird.
Unternehmen bietet diese Technik viele Vorteile. Betreibt man statt zwei Netzwerken nur noch eines, ist der Bedarf an Hardware geringer. Telefonnetze auf IP-Basis sind zudem einfacher zu warten. Dadurch sind Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent realisierbar.
VoIP ist flexibel geworden
Zwei Entwicklungen haben die Verbreitung von VoIP stark vorangetrieben und tun es noch. Zum einen gehen die Preise für schnelle Zugangsleitungen monatlich nach unten. DSL-Leitungen mit hohem Durchsatz, die somit auch Telefonie möglich machen, sinken durch die große Konkurrenz extrem stark im Preis. Außerdem wird die Technik immer nutzerfreundlicher. Vor allem die lange verbreitete Angst, Unternehmen müssten ihre vorhandene Telefonanlage aussondern und sich umfänglich mit neuer Hardware ausstatten, ist ausgeräumt. Mit Hilfe so genannter IADs (Integrated Access Devices) lässt sich fast jede ISDN-Telefonanlage für die VoIP-Nutzung anpassen. Diese IADs sind nicht teuer, und der damit verbundene Aufwand hält sich in Grenzen.
Berlecon Research hat unter anderem Unternehmen hinsichtlich ihrer Gründe der Nichtnutzung von VoIP-Lösungen befragt. Dabei fällt auf, dass eine Vielzahl der Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen auf den Einsatz von VoIP verzichten. 46 Prozent der befragten Unternehmen hegen Sicherheitsbedenken.