Hands-On
HTC One M8 im Test
Duo Cam mit Tiefeninformationen
Tatsächlich, es gibt zwei Kameras auf der Rückseite. Über der Ultrapixel-Kamera mit einer Auflösung von 4,1 Megapixeln, die auch im ersten One zum Einsatz kam, verbaut HTC eine weitere Kamera mit 2 Megapixeln. Sie nimmt allerdings keine speziellen Fotos auf, sie fungiert viel mehr als Tiefensensor, um den normalen Fotos Tiefeninformationen zur Verfügung zu stellen.
Ein Beispiel: Nehmen Sie mit der Kamera ein Foto mit vielen Objekten auf, wird es im gängiges JPG-Format abgespeichert. Das Problem dabei ist, dass Sie den Fokus immer nur auf einen Punkt fixieren können, meistens im Vordergrund. Doch jetzt kommt das Entscheidende: Tippen Sie in der Galerie auf "Bearbeiten -> Effekte -> UFocus", dann können Sie dank der Tiefeninformationen nachträglich den Fokus ändern und das Bild erneut abspeichern sowie teilen. Im ersten Test klappt das auch recht zuverlässig und vor allem schnell. Hier merken wir die Kraft der Hardware im Zusammenspiel mit der optimierten Software. Übrigens es noch viele weitere Bearbeitungseffekte wie etwa der 3D-Ansicht, bei der vor allem im Vordergrund stehende Objekte oder Personen dreidimensional erscheinen - ebenfalls durch die Tiefeninfos möglich. Aufgrund dieser Infos benötigen die JPG-Fotos knapp 30 bis 40 Prozent mehr Platz in Ihrem Speicher.
Neu ist zudem der LED-Blitz, der je nach Umgebung das zusätzliche Aufhellungslicht wärmer bzw. kälter stellt, ähnlich wie es beim Apple iPhone 5s der Fall ist.
Top-Performance garantiert
HTC setzt bei seinem Flaggschiff auf die Quadcore-CPU Snapdragon 801 von Qualcomm mit 2,3 GHz Taktung - der 801er steckt auch im direkten Konkurrenten Samsung Galaxy S5. Mit der Leistung und dem ressourcensparendem Android 4.4.2 sowie dem schlanken Sense 6 sind eine hohe Leistung garantiert. Im unserem ersten Test stellen wir keine Verzögerungen des Systems fest, auch die Ladezeiten von Webseiten sind mit knapp 3 Sekunden im WLAN-Netz recht kurz. Aber auch unterwegs dürfte es keine Ladeprobleme geben, da das Gerät mit LTE Cat4 arbeitet, wodurch 150 Mbit/s im Download möglich sind. Wie im Galaxy S5 kommt auch im One M8 "nur" ein 2 GB großer Arbeitsspeicher zum Einsatz, der den Prozessor unterstützen soll. Für den Alltag reicht das locker aus, erst wenn Sie viele und vor allem große Programme gleichzeitig ausführen, kann es knapp werden.
Das ist neu in Sense 6
Apropos Performance: Neben dem Hauptprozessor verbaut HTC eine Co-CPU, den sogenannten Sensor Hub, der speziell für die Sensoren zuständig ist. Er horcht nämlich ständig alle im Gerät integrierten Sensoren wie den Lage- und Beschleunigungssensor aus, um auf spezielle Gesten zu reagieren. Wenn er ständig aktiv ist, braucht er dann viel Strom? Laut HTC nein, da er auf Low-Energy-Basis arbeitet, braucht er extrem wenig Strom, was Sie im Alltag gar nicht merken.
Die Gesten: Halten Sie das Gerät im Standby-Modus in der Hand und wischen nach rechts, starten Sie sofort den Blinkfeed. Wischen Sie von oben nach unten aktivieren Sie die Stimmenwählfunktion, um gleich einen Kontakt anzurufen. Um den Startscreen aufzurufen, geht’s von rechts nach links und beim von unten nach oben Wischen starten Sie die letzte geöffnete Anwendung. Heben Sie das Gerät vom Tisch auf und drücken in der Aufwärtsbewegung kurz eine Lautstärketaste, öffnet sich die Kamera. Im Test klappt das einwandfrei und enorm schnell.
In der neuen Nutzeroberfläche Sense 6 gibt es über 100 Neuerungen. Eine davon ist der "Extrem Power Saving Mode". Ähnlich wie beim Galaxy S5, allerdings wesentlich besser aufbereitet, startet das One eine neue Sparansicht, in der nur die nötigsten Apps funktionieren. HTC gibt an, dass bei einer 5-prozentigen-Akkuladung noch immerhin 15 Stunden Laufzeit möglich seien. Wann der Sparmodus anspringt, können Sie selbst bestimmen - ab 20, 10 und 5 Prozent sind einstellbar.
Der Blinkfeed, den es kurz nach der Vorstellung am 25. März auch als eigenständige Android-App im Play Store für andere Smartphones gibt, lernt von meinem Leseverhalten. Er priorisiert Artikel, die zu meinem Interessengebiet gehören. Übrigens gibt es auch die Kamerafunktion "Zoe" als App im Play Store.