Highend-Smartphone aus China
Huawei Ascend P1 im Praxistest
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Der chinesische TK-Ausrüster Huawei Technologies hat sich für die Zukunft viel vorgenommen: Wie Lars-Christian Weisswange, Vice President Devices Western Europe bei Huawei, auf dem Launch-Event für das Ascend P1 in München erklärte, will die Company im Smartphone-Segment bis 2015 zur Nummer Drei aufsteigen – gegenwärtig sieht sich sein Unternehmen auf dem sechsten Platz. Der Aufstieg soll dabei nicht nur über einfache Billig-Smartphones wie das Ideos X3 und das Ascend Y200 geschehen. Obwohl sich die Geräte bei Lidl & Co. sehr gut verkaufen und auch in Schwellenländern dem einstigen Handy-Riesen Nokia das (Über-)Leben schwer machen, nimmt Huawei auch das Hochpreissegment ins Visier.
Erstes Modell für diesen Bereich ist das Ascend P1, das in dieser Woche in Deutschland auf den Markt kommt. Es wird in den Farben "Matt Black", "Ceramic White" und "Metallic Red" angeboten, als unverbindliche Preisempfehlung nennt Huawei 449 Euro. Die COMPUTERWOCHE hat sich das mit dem Werbeslogan „Clever sah nie besser aus“ oder in Englisch „Beauty meets brains“ beworbene Gerät näher angeschaut.
- Huawei Ascend P1
Kein Ärger mit Apple: Das unter Leitung des deutschen Diplom-Designers Hagen Fendler entworfene Gerät geht eigene Wege. - Huawei Ascend P1
Dank abgerundeter Kanten... - Huawei Ascend P1
stört auch die eckige Bauweise nicht. - Huawei Ascend P1
Beim schwarzen Modell ist die Rückseite gummiert und besonders griffig... - Huawei Ascend P1
während das weiße Modell hochglanzlackiert ist. - Huawei Ascend P1
Die gewichtsparende Bauweise wirkt sich auch positiv auf die Taille aus. Nur 7,7 Millimeter ist das Smartphone dick. - Huawei Ascend P1
Im flachen Zustand liegt das Gerät nur auf dem Hügel um die Kamera und der unteren Verdickung auf. - Huawei Ascend P1S
Das noch dünnere Ascend P1S kommt hierzulande nicht auf den Markt. Grund ist die teuere Fertigung und die geringere Akkuleistung.
Um das Thema Schönheit, aber auch die Usability kümmerte sich beim Ascend P1 der Chief Design Director Hagen Fendler, den Huawei Device bereits im August 2010 nach Shenzen geholt hatte. Wie der Münchner Diplom-Designer beim Launch-Event ausführlich darstellte, hat er sich etliche Gedanken darüber gemacht, wie sich das Ascend P1 beim Verkaufsprozess im Laden gegenüber den Scharen an immer ähnlicher werdenden Touchscreen-Smartphones durchsetzen könnte. Dazu gehört etwa das inzwischen eher unübliche Design: Das Gerät ist eckig, liegt aber dank abgerundeter Kanten und der superschlanken (7,7 Millimeter) und leichter (110 Gramm) Bauweise dennoch angenehm in der Hand. Bei der schwarzen Variante wird dieser Effekt sogar noch durch die gummierte Rückseite gesteigert, das das rote und insbesondere das weiße Modell sind hochglanzlackiert und entsprechend empfindlich, was Fingerabdrücke betrifft.
Aber auch auf den zweiten Blick kann das Smartphone überzeugen. Die Verarbeitung ist solide, die Spaltmaße halten sich im Rahmen. Bekritteln könnte man lediglich, dass die Abdeckung für den SIM-Karten-Schacht etwas zerbrechlich wirkt – anders als bei Testgeräten wird diese allerdings bei der üblichen Nutzung nicht so stark beansprucht.