Preise, Verträge und CIO-Rolle
IBM: Outsourcing-Trends bis 2017
Wie entwickeln sich denn die Vertragsmodelle im Cloud Computing? Laut einer aktuellen Forrester-Studie wollen bis 2014 sieben von zehn Unternehmen ihre Verträge mit Dienstleistern auf ergebnisbasierte Modelle umgestellt haben.
Noll: Das sehe ich so wie Forrester, passieren wird es aber nicht von heute auf morgen. Wir sind da auf einer Reise. Mit einigen Kunden, gerade in sich entwickelnden Märkten, haben wir schon heute sehr innovative Risk-sharing- und business-orientierte Vertragsmodelle aufgebaut. Die sind oft an den Erfolg des Business geknüpft. Das kommt auch in den reifen Märkten verstärkt in die Diskussion. Abrechnungsmodelle nach StorageStorage pro Petabyte werden wir trotzdem noch länger sehen. Alles zu Storage auf CIO.de
Der nächste Schritt ist dann Transaction Pricing, danach kommt dann eine Abrechnung, die an Business Outcomes angedockt ist. Wir sind ganz vorne dabei bei solchen Vertragskonstrukten, aber sie passen nicht zu jedem Unternehmen. Im Telko-Bereich haben wir schon einige solche Verträge, schwieriger ist das aber vor allem im öffentlichen Dienst – da gibt es ja das Konzept des Revenue nicht in derselben Form wie in der freien Wirtschaft.
Outsourcing "wird business-freundlicher"
Solche neuen Abrechnungsmodelle gibt es also bei IBM noch nicht von der Stange?
Noll: Richtig, aber so etwas muss auch individuell zugeschnitten sein.
IBM hat vor kurzem die neue Produktfamilie Pure Systems vorgestellt. Was ist von diesen Systemen zu erwarten?
Noll: Die Lösungen von Pure Systems bringen Hardware, Middleware und Anwendungen zusammen, plus ein Service-Management. Wir bauen diese integrierten Systeme im Outsourcing in unser Service-Konzept mit ein. Wenn ein Kunde zum Beispiel ein neues Portal oder eine Internet-Anwendung einrichten möchte, kann er die nötige Infrastruktur mit Pure Systems schneller und wesentlich einfacher aufbauen als bisher.
Wer kann davon profitieren? An welche Unternehmen richtet sich das Angebot?
Noll: Unter den Early Adopters sind Mittelständler ebenso wie riesige, internationale Firmen – ich kann aber keine namentlich nennen.
Wenn Sie sich den Outsourcing-Markt in fünf Jahren vorstellen: Wie wird er sich bis dahin verändert haben?
Sourcing-Konzepte werden sich weiter auf Business-Modelle zu bewegen. Wir werden künftig häufiger sehen, dass man beim Outsourcing ein Business Outcomes Measurement verankert. Outsourcing wird generell business-freundlicher, auch was die Verträge angeht.
Gleichzeitig wird die Globalisierung der Kunden dazu führen, dass die Herausforderungen auch international größer werden. Und zwar betrifft das nicht nur große Konzerne, sondern auch Mittelständler. Eine typische Anfrage könnte sein: Ich habe als Mittelständler eine Firma in Polen gekauft, will dort aber keinen eigenen IT-Betrieb aufmachen. Also fange ich an, über ein Sourcing-Konzept nachzudenken.