Analysis-as-a-Service

IBM und Desy bauen Speicherlösung für Forscher

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) und die IBM wollen gemeinsam eine besonders schnelle Big-Data-Speicherlösung für die Forschung entwickeln.

Das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörende Forschungszentrum setzt dazu einer Mitteilung zufolge ein IBM-Speichersystem ein, das große Datenmengen extrem schnell handhaben kann: Über 8,5 Gigabyte (das entspricht der Datenmenge auf rund zwei DVDs) pro Sekunde sollen dabei verarbeitet werden. Die Daten liefert Desys Forschungslichtquelle "Petra III", ein 2,3 Kilometer langer Ringbeschleuniger, der elektrisch geladene Teilchen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit durch spezielle magnetische Slalomstrecken schickt und so intensive Röntgenstrahlung erzeugt.

Mehr als 2000 Forscher pro Jahr "durchleuchten" damit atomgenau die innere Struktur ihrer Proben - und erzeugen enorme Datenmengen. "Ein typischer Detektor liefert heute einen Datenstrom von etwa fünf Gigabit pro Sekunde", erklärt der Leiter der Desy-IT, Volker Gülzow; das entspreche knapp einer CD-ROM pro Sekunde. An Petra III stehe aber nicht nur ein Detektor, sondern es gebe deren 14 und bald sogar 24. Alle diese Daten müssten zuverlässig gespeichert und verarbeitet werden.

Und das probieren Desy, IBMIBM Research Zürich und das IBM StorageStorage Development Team aus Mainz mit Lösungen aus den Software-Defined-Storage- und Elastic-Storage-Portfolios von "Big Blue". Diese sollen die mehr als 8,5 Gigabyte Daten, die pro Sekunde an den Petra-III-Messstationen anfallen, speichern und direkt für die Analyse vorhalten. Früher konnten Forscher erst nach mehreren Stunden oder Tagen darauf zugreifen. Desy will so Analysis-as-a-Service und Cloud-Dienste für Nutzer seiner Anlagen aus aller Welt anbieten. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de

Die zu speichernde Datenmenge wird zukünftig noch sehr viel größer werden und die Skalierbarkeit der Lösung auf die Probe stellen. Desy und internationale Partner bauen nämlich gerade den europäischen Röntgenlaser "European XFEL". "Wir erwarten vom European XFEL etwa 100 Petabyte pro Jahr, also 100 Millionen Gigabyte", prognostizert Gülzow. Das sei vergleichbar mit dem Datenvolumen des weltgrößten Teilchenbeschleunigers LHC (Large Hadron Collider) am Cern bei Genf.

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