Digitale Identität
Identitätsmanagement im 21. Jahrhundert
Identität als Grundlage
Was ist Identität? Was macht sie aus, was macht einen Menschen unverwechselbar? Solche Fragen, früher allenfalls unter Philosophen diskutiert, werden vor diesem Hintergrund im Internet-Zeitalter brandaktuell. Laut Definition ist Identität die Kombination derjenigen Merkmale, anhand derer sich ein Individuum von anderen unterscheiden lässt. Identität ist nicht zu verwechseln mit den Rollen eines Menschen im Alltag - als Mitarbeiter, Richter oder Arzt etwa, als Vater oder als User mit einem selbst gewählten Fantasienamen im Netz.
Anders als flexible Rollen bildet Identität die Grundlage für Individualität. Sie ist die Basis dafür, dass Bürger Rechte wahrnehmen und Pflichten erfüllen können, im beruflichen wie im privaten Leben. Man benötigt sie, um Steuernummern, Gesundheits- und Sozialleistungen zu beantragen, um in andere Länder zu reisen oder um in internationalen Unternehmen zu arbeiten. Je mobiler der Mensch, je globaler die Wirtschaftsprozesse, desto dringender braucht der Einzelne Sicherheitsmechanismen zum Schutz seiner Identität.
Um eine Identität zu prüfen, sprich eine Person zu authentifizieren, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder die Person weist sich über ihr Wissen aus, etwa indem sie einen Code, ein Passwort oder eine Geheimzahl angibt. Oder sie authentisiert sich über den Besitz eines Gegenstands, zum Beispiel eine Karte, die ihr allerdings nur temporär und willkürlich zugewiesen ist. Die dritte Möglichkeit ist die Authentifizierung durch biometrische Daten - körperliche Merkmale, die man weder weitergeben noch vergessen oder verlieren kann.