Public IT


Digitale Identität

Identitätsmanagement im 21. Jahrhundert

16.01.2012

Deutschland als Vorreiter

Politik, Wissenschaft und Unternehmen der Hochsicherheitsbranche müssen sich dieser Herausforderung gemeinsam stellen und den Bürgern Lösungen fürs Identitätsmanagement anbieten, die leicht zu handhaben sind. 20 Prozent der Weltbevölkerung sind bereits im Netz, was das enorme Marktpotenzial für sichere elektronische Identitäten verdeutlicht. Das weitere Wachstum im eCommerce hängt ebenso wie die Entwicklung des eGovernments entscheidend davon ab, wie gut es gelingt, Identitäten im Internet möglichst einfach und sicher zu verifizieren.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich der Weltmarkt für ID-Systeme dynamisch entwickelt. Das Marktforschungsinstitut Pira International prognostiziert, dass der Umsatz mit solchen Karten von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf rund 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2014 steigen wird. Das bedeutet ein jährliches Wachstum von etwa 17 Prozent. Allein in Europa sind in den vergangenen Jahren zahlreiche unterschiedliche Lösungen auf den Markt gekommen. Die derzeit zehn unterschiedlichen ID-Konzepte will die Europäische Agentur für Netz und Informationssicherheit (EN ISA) langfristig im Rahmen einer multinationalen eCard-Strategie harmonisieren.

Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den Vorreitern bei der Entwicklung von ID-Systemen und -Karten. Mit dem 2006 beschlossenen Programm eGovernment 2.0 hat die Bundesregierung schon frühzeitig die Weichen gestellt: Seit dem 1. November 2010 können die Bürger der Bundesrepublik Deutschland mit dem neuen Personalausweis eines der weltweit modernsten Ausweisdokumente nutzen. Wie sich der rechtliche Rahmen für seinen Einsatz gestaltet, ist im Personalausweisgesetz (PAuswG) festgelegt. Die neue ID-Karte dient nicht nur als Sichtausweis. Vielmehr wird sie mit ihrer Online-Ausweisfunktion und der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) zu einer komplett neuen Qualität von Kommunikations- und Transaktionssicherheit im Internet beitragen. Die Bürger können sich ohne großen Aufwand vor Identitätsdiebstahl schützen.

Einzigartig macht den Ausweis, dass er in ein komplexes und hoch sicheres System eingebunden ist. Zentrale Komponente dieses Systems ist, abgesehen von dem Ausweis selbst, der so genannten AusweisApp, den Berechtigungszertifikaten und Sicherheitsprotokollen, vor allem der eID-Service. Er ermöglicht es Unternehmen oder Behörden, die über entsprechende Berechtigungszertifikate verfügen, die auf dem Chip des Personalausweises gespeicherten Daten auszulesen.

In Deutschland dürfen gemäß den im internationalen Vergleich sehr strengen Datenschutzbestimmungen nur Unternehmen, die hohe Auflagen erfüllen, einen eID-Service anbieten. Mit dem akkreditierten Trustcenter D-TRUST stellt zum Beispiel die Bundesdruckerei einen Service bereit, der Erfahrung im Management elektronischer Identitäten besitzt. Statt selbst in den Aufbau eigener Infrastrukturen zu investieren, können Anbieter den Service nutzen, um ihren Kunden den Weg zu mehr Sicherheit im Interne tzu eröffnen.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem eID-Service Pocketguide - bereitgestellt mit freundlicher Genehmigung der Bundesdruckerei.

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