Analysten-Kolumne

"In Deutschland findet keine Innovation statt"

Pascal Matzke ist Vice President & Research Director bei Forrester Research.
Die Ankündigung von IBM, deutsches Personal zu entlassen und gleichzeitig Stellen in Indien zu schaffen, hat auch in der Bundesrepublik die Outsourcing-Debatte angeheizt. Dabei steht der IT-Konzern exemplarisch für die Situation in Deutschland. Es gibt kaum Mitarbeiter, die innovativ sind und Strategien umsetzen können.

Gleichzeitig wird der politische Ton schärfer, und Meinungsmacher verdammen Offshoring als "brutalen Neo-Liberalismus". Die Realität ist aber eine andere.

Es erscheint einfach, die Verlagerung von Arbeitsplätzen als simple Maßnahme zur Kostenreduktion zu bewerten. In der überwiegenden Zahl der Fälle steckt jedoch eine tiefer gehende Motivation dahinter. Die meisten Unternehmen zielen nicht nur darauf ab, Kosten einzusparen. Vielmehr suchen sie einen Weg, um mehr operationale Flexibilität zu gewinnen und ihre Marktposition zu stärken sowie Innovationen voranzutreiben.

Ein typisches Beispiel hierfür ist IBMIBM: Als unangefochtener Marktführer in den verschiedensten Technologie- und Dienstleistungssparten hat sich das Unternehmen in EMEA (Europe, Middle East, Africa) innerhalb der vergangenen beiden Jahre kopflastig entwickelt. Rund 5.000 Mitarbeiter arbeiten inzwischen in den Bereichen Administration und Unternehmensplanung. Alles zu IBM auf CIO.de

Zwar konnte IBM in den vergangenen Jahren sein Geschäft weiter ausbauen und seine Marktposition in verschiedenen Ländern und Technologiesegmenten festigen. Das Unternehmen hatte aber zunehmend den lokalen Standortbezug verloren. Viele Kunden stellen inzwischen fest, dass Flexibilität und Reaktionsvermögen bei IBM nachgelassen haben.

Zur Startseite