Strategien


Internet of Things (IoT) in der Praxis

Industrie 4.0 ist das Internet der Ingenieure



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Industrie 4.0, M2M und das Internet der Dinge sind unterschiedliche Themen mit gleichem Hintergrund: Bessere Vernetzung, zunehmende Miniaturisierung und fallende Hardwarekosten bereiten den Boden für sich selbst verwaltende Systeme.

Deutschland ist das Land der mittelständischen Fertigungsunternehmen. Die stürmischen Zeiten des Internet-Booms haben vergleichsweise wenige deutsche Startups hervorgebracht, am großen Rad mit dem Web-Geschäft drehen vor allem US-amerikanische Firmen.

Reale und virtuelle Welten verschmelzen

Doch nun steht mit dem "Internet der Dinge" (Internet of Things, IoT) die nächste Revolution bevor und die großen deutschen, ingenieurswissenschaftlich geprägten Konzerne sehen sich gut für die kommenden Herausforderungen gewappnet, weil sich die Vernetzung bis in die Produktion erstreckt. "Mit dem Internet der Dinge bauen wir ein System, das die Welt bislang noch nie gesehen hat", schwärmt Stefan Ferber von der BoschBosch Software Innovations GmbH. Es werde die physikalische Welt mit der virtuellen Welt des Internet zusammenführen. Die Auswirkungen und Möglichkeiten, die diese Entwicklung mit sich bringe, seien heute noch nicht absehbar, vermutet der Bosch-Manager. Top-500-Firmenprofil für Bosch

Die bekannteste Umsetzung des Internet der Dinge ist zurzeit Googles "Project Glass". Die Datenbrille projiziert Informationen aus dem Internet ins Sichtfeld des Nutzers. So kann er unterwegs E-Mails-Abrufen, chatten, einkaufen und Informationen zur realen Welt um ihn herum - etwa zu Sehenswürdigkeiten - abrufen. GoogleGoogle Glass ist ein Paradebeispiel dafür, wie IT- und Kommunikationstechnik immer tiefer in den Alltag und in die Gesellschaft vordringen. Es ist daher kaum überraschend, dass die Wunderbrille bereits zahlreiche Nachahmer etwa von MicrosoftMicrosoft, Sony und OlympusOlympus gefunden hat. Top-500-Firmenprofil für Olympus Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Dumme Dinge werden im Web intelligent

Doch um das Internet of Things zu erschließen, ist keineswegs immer teures und spezielles Equipment nötig: Friedemann Mattern, Professor an der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich, präsentierte auf der vom Münchner Kreis veranstalteten Fachkonferenz "M2M und das Internet der Dinge" ein einfaches, fiktives Projekt anhand einer Schweizer Schokolade. Das eigentlich dumme Produkt (Schokolade) wird mit Hilfe eine Barcodes (auf der Verpackung) und eines SmartphonesSmartphones mit Barcode-Scanner auf dem Bildschirm des mobilen Geräts zum Leben erweckt. Mit der Verknüpfung zum Internet tun sich für den Schokoladenhersteller unendlich viele Optionen auf, das Produkt dazustellen und zu bewerben. Zudem gibt der Käufer Informationen über sich preis, etwa wo er die Schokolade wann gekauft hat und wo er sich gerade befindet. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Im Video nennt Peter Friess von der EU-Kommission Beispiele für das Internet der Dinge.

"Werden wir entmündigt? Wem gehören Daten und Wissen?", fragte der Wissenschaftler Mattern angesichts dieser weitreichenden Transparenz. "Die Antwort lautet: Wir wissen noch nicht, wie sich das alles entwickelt." Bislang sei es Politik und Gesellschaft noch nicht einmal gelungen, DatenschutzDatenschutz in der virtuellen Welt zu gewährleisten. "Demnächst verbindet sich die virtuelle Welt mit der realen Welt, dann potenzieren sich die Probleme", warnt Mattern. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

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