IT und Business tauschen sich zu wenig aus

Interne SLAs haben sich noch nicht etabliert

01.08.2007
Von Nina Gut
Ein regelmäßiger Austausch zwischen IT und Business ist Grundlage für ein stärkeres Alignment der beiden Bereiche. Doch in einem Großteil der Unternehmen hapert es an der Abstimmung. In zwei von drei Firmen findet der Austausch zu operativen und strategischen Fragen nur auf Zuruf statt. Service-Level-Agreements (SLA) als Basis einer institutionalisierten Zusammenarbeit zwischen Geschäftsbereichen und IT werden in jedem dritten Unternehmen nicht verhandelt oder sind überhaupt nicht etabliert. Das zeigt eine Studie des Marktforschers Berlecon, die er im Auftrag von Beck et al. Services erstellt hat.
Interne SLAs werden in den meisten Unternehmen noch stiefmütterlich behandelt.
Interne SLAs werden in den meisten Unternehmen noch stiefmütterlich behandelt.

Nur in 60 Prozent der Unternehmen tauschen sich Business und IT überhaupt zu SLAs aus. Lediglich 13 Prozent stimmen sich regelmäßig ab. Etwa ein Viertel der befragten Unternehmen hat zwar SLAs zwischen den beiden Bereichen etabliert, tauscht sich dazu aber nicht aus. Weitere zwölf Prozent gaben an, dass SLAs zwischen Geschäftsbereichen und IT für ihr Unternehmen schlichtweg nicht relevant seien. Fazit: In jedem dritten Unternehmen gibt es entweder gar keine SLAs oder sie werden nicht wirklich vereinbart.

Die Wünsche und Kritiken der Geschäftsbereiche müssen der IT erst einmal bekannt sein, bevor sie in die IT-Arbeit integriert werden können. Trotzdem holt die IT nur in rund der Hälfte aller Unternehmen ein Feedback von den Fachbereichen ein oder startet eine Befragung zur Zufriedenheit.

Folglich ist die IT in vielen Unternehmen nicht oder nur unzureichend in die Planungsprozesse der Geschäftsbereiche einbezogen. Selbst bei der Planung von IT-Lösungen hat die IT in mehr als 40 Prozent der Firmen nur eine teilweise, geringe oder überhaupt keine Bedeutung. Gleichzeitig wollen aber über 90 Prozent der Geschäftsbereichsverantwortlichen eine stärkere Einbindung der IT. Besonders gefragt ist ein stärkeres Engagement der IT als Berater und als Initiator.

Trotz des großen Konfliktpotenzials zwischen Business und IT berichten knapp 60 Prozent der Geschäftsbereichsverantwortlichen, dass sie sich bei ihrer IT gut aufgehoben fühlen. Dieses insgesamt positive Stimmungsbild spiegelt sich auch in der Bewertung der IT nach speziellen Kriterien wider. Die Erfüllung herkömmlicher IT-typischer Kriterien wie die Verfügbarkeit der IT-Systeme wird besonders gut bewertet. Bei den Kriterien Service- und Kommunikationsbereitschaft sowie stärkere Business-Orientierung der IT wünschen sich die Business-Verantwortlichen allerdings noch Verbesserungen.

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