Strategien


IT-Kompass

IT-Abteilungen oft nur Zulieferer fürs Management

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Was wird der internen IT zugetraut?

Die im Rahmen der Studie wichtigere Frage lautet allerdings, ob und inwieweit die Unternehmen ihren IT-Bereichen zutrauen, sie bei der Bewältigung der genannten Herausforderungen zu unterstützen. Ein Indiz dafür ist die Rolle, die der IT-Einsatz in der strategischen Unternehmensplanung spielt. Die am häufigsten genannte Antwort lautete: "In Einzelfällen wird die IT explizit in die strategische Unternehmensplanung eingebunden." 48 Prozent der Befragten kreuzten diese Möglichkeit an.

Deutlich weniger Studienteilnehmer als im Vorjahr identifizierten indes die IT als "Kernbestandteil der Unternehmensstrategie". Diese Option wählten im vergangenen Jahr noch 25 Prozent, heuer aber nur noch 15 Prozent der Befragten. In lediglich jedem fünften Betrieb ist die IT-Abteilung "in der Geschäftsführung vertreten und gestaltet die Unternehmensstrategie aktiv mit". Dieser Anteil ist über die vergangenen vier Jahre immer weiter gesunken.

Ungenutzte Potenziale

Gestiegen - von 14 Prozent im Jahr 2014 auf 17 Prozent im laufenden Jahr - ist dagegen der Anteil der Unternehmen, in denen die IT innerhalb der strategischen Planung "nur eine untergeordnete Rolle spielt". Wie Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, anmerkt, ist die strategische Einbindung der IT in der öffentlichen Verwaltung und der Fertigungsindustrie besonders schwach. Das verwundert insoweit, als sich in fertigenden Unternehmen durch die Digitalisierung (Stichwort Industrie 4.0Industrie 4.0) künftig besonders viel Potenzial aus der IT ergeben dürfte. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Matthias Kraus: "Die IT konzentriert sich noch zu viel auf den operativen Betrieb."
Matthias Kraus: "Die IT konzentriert sich noch zu viel auf den operativen Betrieb."
Foto: IDC

Ins Bild passt denn auch, dass sich in Sachen "direkter Berichtsweg" kaum etwas bewegt. Unmittelbar der Geschäftsführung unterstellt sind heuer nur 68 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen. Im vergangenen Jahr waren es 71 Prozent. Um zwei Prozentpunkte vergrößert (von 22 auf 24 Prozent) hat sich hingegen der Anteil der CIOs, die dem Finanzvorstand untergeordnet sind.

Angesichts dieser Ergebnisse nimmt es kaum wunder, dass in der IT offenbar jede Menge Potenzial brach liegt. 19 Prozent der Befragten gaben das explizit zu Protokoll. 73 Prozent sagen, dass lediglich ein Teil der Möglichkeiten ausgeschöpft werde - aber längst nicht alle. Ganze acht Prozent halten die Potenziale für "weitgehend ausgeschöpft".

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