Strategien


Wirksamer als demografischer Wandel

IT baut Personalabteilungen um

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
IT kann den Bedarf an Personalern verringern. Tools automatisieren Verwaltungsprozesse, Social Networks wie Xing machen den externen Berater überflüssig. Das beobachten die Consultants von Lünendonk ebenso wie der Berater Cardea. Ihr Fazit: Personaler müssen sich zu IT-affinen, strategischen Beratern entwickeln.

Wollen Personal-Berater und Human Resources-Manager überleben, müssen sie sich neu erfinden. Auf diesen Punkt bringt es ein Whitepaper, das die Consultants von Lünendonk, Kaufbeuren, gemeinsam mit IBM erstellt haben. Die Autoren schreiben, dass einschneidende Veränderungen im wirtschaftlichen und technologischen Umfeld größere Herausforderungen seien als etwa der demografische Wandel.

IT in den Personalabteilungen umfasst nicht nur Anwendungen, die dem Sachbearbeiter das Tagesgeschäft erleichtern. Viele Routine-Aufgaben wickelt die Belegschaft über Self Services eigenständig ab. Die IT treibe StandardisierungStandardisierung und Automatisierung voran, schreibt Lünendonk. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Innerhalb der Unternehmen müssen sich Personaler zum strategischen Partner des Business entwickeln. Dabei sollten sie auf digitale Kommunikationsprozesse als wichtige Hilfsmittel zurückgreifen. "Gefragt sind hochqualifizierte, professionelle und gut vernetzte Business-Partner, die die Geschäftseinheiten beraten und die Umsetzung von Projekten - etwa im Change Management - begleiten", so Lünendonk. Und weiter: "Die reine Personalverwaltung als Hauptaufgabe hat ausgedient."

Mit dieser These steht Lünendonk nicht allein. Eva-Maria Manger-Wiemann von der Züricher Meta-Beratung Cardea bestätigt, dass die IT klassische HR-Berater wie beispielsweise Kienbaum in Zugzwang bringt. Zum Einen laufen Recruiting, Onboarding, Mitarbeiterführung und -schulung IT-gestützt. Zum Anderen finden Unternehmen passende Kandidaten heutzutage über Portale wie LinkedInLinkedIn oder Xing. Manger-Wiemann beobachtet, dass sich der Markt für HR-Beratung wandelt. So steigt der Bedarf am Aufbau interner Strukturen und IT-gestützter Prozesse, mit deren Hilfe Unternehmen neue Mitarbeiter selbst finden und rekrutieren wollen. Alles zu LinkedIn auf CIO.de

Als konkrete Beispiele für den IT-Einsatz im Personalwesen nennt Lünendonk drei Felder: Workforce Analytics, Social Software und CollaborationCollaboration. Alles zu Collaboration auf CIO.de

Workforce Analytics sollen das Unternehmen darin unterstützen, die passende Belegschaft aufzubauen. Das heißt: HR-Manager sollen an aktuellen internen und externen Daten beispielsweise ablesen können, welche Mitarbeiter das Haus mit welcher Wahrscheinlichkeit wann verlassen. Außerdem können solche Analyse-Tools den Erfolg von Weiterbildungsmaßnahmen aufzeigen oder untersuchen, inwieweit Gesundheitsprogramme den Krankenstand tatsächlich verringern.

In Sachen Social Media geht es beispielsweise um die Kooperation mit Partnern und Lieferanten. Außerdem können firmeneigene Wikis das Fachwissen älterer Mitarbeiter konservieren, wenn sich diese in den Ruhestand zurückziehen.

Bei Collaboration-Tools geht es darum, den Wissensaustausch innerhalb des Unternehmens zu fördern. Dieser Punkt gehört eigentlich auch zum Thema Social Media, wie die Autoren des Lünendonk-Whitepaper selbst schreiben.

Will sich ein Unternehmen externe Unterstützung holen, so rät Lünendonk, die Berater auf acht Kriterien abzuklopfen. Diese sind:

• Nachweis organisatorischer und wirtschaftlicher Vorteile (Effizienz, Produktivität, Prozesskosten)

• Know-how-Transfer (IT, Fach-Know-how)

• Verbesserung der Projektqualität (Strategie, Prozessmodellierung, Systemintegration aus einer Hand)

• Ganzheitliche Sicht / Change Management

• Betrieb kompletter Geschäftsprozesse (BPO)

• Manpower / Flexibilität

• Schnelle und nachhaltige Umsetzung

• Reduktion der Schnittstellen durch Auftragsbündelung.

Sollen Organisationen und Prozesse im Feld HR neu gestaltet werden, rät Lünendonk zu integrierten Dienstleistungen. Stehen dagegen kleinere Einzelmaßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung an, reicht es aus, einzelne Dienstleistungen von außen zuzukaufen.

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