Intel, Apple, Google und Co.

IT-Größen drängen ins Smart Home

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

NFC und iBeacon: Komm doch näher!

Immer mehr Smartphones sind mit Near Field Communication (NFC) ausgestattet und erlauben es, ganz nah an passive RFID Tags oder aktive Transmitter gebracht, bestimmte Befehle auszulösen oder Daten auszutauschen. Bezahlsysteme auf NFC-Basis wurden von Gartner 2001 auf einem Mobilfunk-Symposium in Rom schon als eine mögliche Killerapplikation für UMTS genannt, mit der Einschränkung, dass sie wie die meisten "Kandidaten" die hohen Lizenzkosten nicht rechtfertigen würden. Der Durchbruch der digitalen Brieftasche per NFC lässt in Deutschland auch immer noch auf sich warten. Die Deutsche Telekom will das mit MyWallet ändern, kann aber iPhone-Nutzer damit nicht oder nur über den Umweg eines NFC-Stickers auf dem Gerät erreichen, weil Apple mit iBeacon sein eigenes Süppchen kocht. Mehr dazu im IT-Battle zwischen den Kollegen Jürgen Hill und Christian Vilsbeck, die dabei auch der Frage nachgehen, ob iBeacon besser sei als NFC.

Tatsächlich handelt es sich bei NFC und iBeacon um zweierlei Technologien, die sich gegenseitig ergänzen und nicht miteinander konkurrieren, wie der nfc-tag-shop.de feststellt. Denn iBeacon basiert auf den Spezifikationen von Bluetooth 4.0, mit Reichweiten von bis zu 30 Meter. Je nach Signalstärke wird der Abstand zum Beacon in die vier Kategorien Unknown (unbekannt), Far (weit, bis 30 oder gar 40 m), Near (nah, bis 2 m) und Immediate (sehr nah, bis zu 50 cm) unterteilt und so auf dem Smartphone angezeigt.

Gebäudesteuerung über die Cloud mit digitalSTROM

Mit dieser räumlichen Abstandskomponente scheint das von Apple für die Navigation in geschlossenen Räumen entwickelte iBeacon insofern überlegen, dass die wie "Leuchtfeuer" (Beacons) verteilten Sendemodule nicht die unmittelbare Nähe brauchen. Vielmehr lassen sie sich so programmieren, dass je nach Abstand unterschiedliche Aktionen ausgelöst werden. Betritt man ein Zimmer, geht das Licht an, verlässt man es, geht das Licht wieder aus, erklärt Martin Vesper, CEO des Schweizer Anbieters digitalSTROM, eine sehr naherliegende Einsatzmöglichkeit von iBeacon in einem Interview mit Beaconblog.de.

digitalSTROM will iBeacon dazu nutzen, um je nach Abstand vom Sendesignal unterschiedliche Aktionen zu definieren werden können, Licht ein und Licht aus zum Beispiel.
digitalSTROM will iBeacon dazu nutzen, um je nach Abstand vom Sendesignal unterschiedliche Aktionen zu definieren werden können, Licht ein und Licht aus zum Beispiel.
Foto: Hersteller

In der Demonstration auf der CeBIT 2014 mit einer Vielzahl von sich überschneidenden Funknetzen hat iBeacon allerdings zunächst den Dienst versagt: So war das iBeacon häufig außer der Reichweite, obwohl das Smartphone ganz nah herangehalten wurde. Vesper sagt dazu, sein Unternehmen probiere iBeacon gerade aus, NFC habe sich dagegen schon bewährt. Aber grundsätzlich gehe die Empfehlung immer noch zu leitungsgebundenen Systemen. Denn viele Funknetze und Rigipswände in modernen Bauten können sich sehr störend auf drahtlose Technologien auswirken.

Mit inteligenten Lüsterklemmen werden auch Glühbirnen und andere einfache Stromnehmer smart.
Mit inteligenten Lüsterklemmen werden auch Glühbirnen und andere einfache Stromnehmer smart.
Foto: Hersteller

Der Name digitalSTROM steht nicht nur für ein Unternehmen, sondern auch für eine Smart-Home-Basistechnologie. In Lüster- oder Tastenklemmen eingebaute hochintegrierte Mikrocomputer bilden zusammen mit einem zentralen ServerServer im Sicherungskasten das Herzstück des Systems der Schweizer. Die Gebäudefunktionen wie Licht können somit sowohl per Taste als auch über ein Smartphone oder Tablet bedient werden. Die Programmierung, Automatisierung und Konfiguration erfolgt über Smartphone-Apps und Web-Schnittstellen. Bei den Apps selbst setzt digitalSTROM auf Sprachsteuerung und die Cloud. Letztere stellt laut Vesper die nötige Rechenleistung für die Umsetzung von Sprachbefehlen zur Verfügung, die vor anderthalb oder zwei Jahren noch gar nicht denkbar war. Alles zu Server auf CIO.de

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