In Boom-Märkten Indien und China trügt der schöne Schein
IT-Nährboden in Deutschland benötigt Dünger
IT-Infrastruktur: In dieser Kategorie zählen die Durchdringung mit PCs und Breitband-Anschlüssen, die Internet-Sicherheit und die Höhe der IT-Ausgaben. An der Spitze liegt hier die Schweiz vor Kanada und den USA. Zwar entfallen auf die Vereinigten Staaten zwei Drittel der weltweiten Business-to-Business-Ausgaben. Bei der Verbreitung von Hochgeschwindigkeitsinternet oder bei den Data Services hinken die USA nach. Deutschland liegt zwischen Singapur und Österreich auf Platz 13. Die Kluft zwischen OECD-Staaten mit einer Breitband-Durchdringung von mehr als 20 Prozent und Entwicklungsländern mit fünf Prozent und weniger erscheint eklatant.
Human-Kapital: "Qualifiziertes Personal bildet in jedem Land das Herz des IT-Sektors“, heißt es in der Studie. In Deutschland pumpt dieses Herz zu wenig Blut durch die Adern. Es fehlt bekanntlich an Fachkräften - und so strandet die Bundesrepublik hier auf Platz 20. Die USA, Singapur, Großbritannien und Australien gelingt es am besten, für eine ausreichende Zahl an gut ausgebildeten Mitarbeitern zu sorgen. Probleme bestehen indes in vielen Ländern.
Indien beispielsweise bringt jährlich 2,5 Millionen Hochschulabsolventen (200.000 Ingenieure) hervor - eine erkleckliche Masse. Allerdings erstickt der Studie zufolge ein rigider, verschulter Unterricht häufig die Keime kritischen Denkens - der Innovationskraft dieses Standorts nicht eben förderlich. Überall jedoch gilt es, zielsicherer Mitarbeiter zu rekrutieren. Ansage an die Firmen: Es gibt keinen Grund, warum Projekt-Manager ihre KarriereKarriere wie so oft als Software-Entwickler beginnen müssen. Alles zu Karriere auf CIO.de
Politische Unterstützung: Die hiesigen Regierungen tun wenig für die Branche - und im Zweifel das Falsche. Jedenfalls taucht Deutschland hier nicht unter den Top 20 auf. Dänemark, Norwegen und Singapur erhalten hingegen die besten Noten. Allerdings verdeutlicht die Studie, dass die Rolle der Politik oft ein zweischneidiges Schwert ist. Es kommt darauf an zu fördern, ohne das Siechtum kranker Firmen am Subventionstropf zu verlängern. Statt direkter Hilfen favorisieren die Autoren die Schaffung eines positiven Umfelds für Investitionen.
Obwohl Irland auf Platz Elf abrutschte, hebt die Studie den gälischen Weg als vorbildlich hervor. Schon in den 1980er-Jahren lockte die Dubliner Regierung mit niedrigen Steuern internationale Riesen wie Hewlett-Packard oder MicrosoftMicrosoft ins Land. Dort lernten viele Spezialisten ihr Handwerk, um sich später mit eigenen Firmen selbständig zu machen. Alles zu Microsoft auf CIO.de