Preisdruck auf dem Dienstleistungsmarkt hält an
IT-Services: Keine Konkurrenz durch Offshore-Angebote
Insgesamt rechnen drei Viertel der befragten IT-Service-Anbieter für 2006 mit einem Wachstum bei Umsatz und Auftragsbestand, besonders in Bezug auf das Neukundengeschäft. Die Mehrheit der Unternehmen will in diesem Jahr wieder mehr Personal einstellen. Dagegen ist die Stimmungslage bei der Preisentwicklung weiterhin pessimistisch, nachdem die Preise in den vergangenen Jahren deutlich fielen. Als wesentliche Ursache wird laut Berlecon-Report die zunehmende Konkurrenz durch Offshore-Angebote gesehen.
Dennoch zeigen sich die meisten IT-Services-Firmen hinsichtlich eines häufig gezeichneten Bedrohungsszenarios durch Offshore-Anbieter gelassen: Nur rund acht Prozent stimmen der Aussage zu: "Offshore-Dienstleister sind eine ernsthafte Konkurrenz für uns". Ein Grund könnte nach Einschätzung von Berlecon darin liegen, dass sich die Unternehmen auf Bereiche konzentrieren, in denen Preisvorteile von Offshore-Angeboten kaum oder gar nicht zur Geltung kommen. So hätten Anbieter aus Offshore-Ländern wie Indien nach wie vor Probleme, sich im zentralen europäischen Markt zu etablieren.
Berlecon rät vor diesem Hintergrund Anbietern, selbst Offshore-Möglichkeiten zu nutzen und die Internationalisierung voranzutreiben. "Durch die Integration von Offshore-Komponenten in eigene Dienstleistungen können sich die Anbieter durchaus Wettbewerbsvorteile verschaffen. Derzeit nutzen aber nur 22 Prozent der IT-Dienstleister diese Chance", bemerkt Berlecon-Analyst Andreas Stiehler.
IT-Lösungen zum Festpreis immer wichtiger
Bei den im Geschäftsjahr 2005 erzielten Tagessätzen machen sich dem Berlecon-Report zufolge deutliche Unterschiede im Hinblick auf Tätigkeiten und Erfahrungsstufen bemerkbar. Die Tagessätze variieren je nach Branche, regionaler Herkunft, Größe der Kunden sowie Projektvolumen.