Offensive vs. defensive IT-Strategien in der Praxis

IT-Strategien richtig überwachen - Teil 2

21.08.2006
Von Richard Nolan und F. Warren McFarlan

Nehmen wir Boeing , ein Unternehmen, das die Produktion von Maschinen für die zivile Luftfahrt dominierte, bis es von Airbus überholt wurde. Das Boeing-Management war überzeugt davon, dass die Zukunft davon abhing, eine neue Maschine für die zivile Luftfahrt zu konstruieren, zu vermarkten und erfolgreich in den Markt einzuführen.

Deshalb startete Boeing ein ehrgeiziges Projekt, das das Unternehmen an die Spitze des Marktes bringen sollte. Die für 2008 geplante neue Boeing 787 wird mit einer leichten Kohlefaserbeschichtung ausgestattet sein. Da dieser Werkstoff zum ersten Mal in großem Stil in einem Passagierflugzeug zum Einsatz kommt, wird eine spezielle lernfähige Software in Rumpf und Flügeln integriert, um konstant Belastungen zu messen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Die Boeing 787 wird durch das größte Projekt-Management weltweit hergestellt und zusammengebaut werden. Dieses Management wird gleichzeitig tausende Computer koordinieren und eine integrierte Versorgungskette mit hunderten von internationalen Partnern automatisieren.

Jeder Zulieferer wird Komponenten mit Hilfe speziell ausgestatteter Flugzeuge zu Boeings Fertigung in Everett/Washington schicken, wo die 787 in nur drei Tagen zusammengebaut wird. Durch die schnelle Auslieferung bleiben die Kosten niedrig. Das Flugzeug ist wie ein Puzzle, dessen Teile auf Anhieb perfekt ineinander greifen müssen. Das Projekt macht Boeing sowohl operativ als auch strategisch abhängig von seiner IT.

Wie für Unternehmen im Umstrukturierungsmodus, ist die Überwachung der IT auf Aufsichtsratsebene im strategischen Modus von entscheidender Bedeutung. Firmen brauchen einen starken IT-Ausschuss mit mindestens einem Experten für dieses Sujet. Die Maxime für den strategischen Modus heißt: "Ausgeben, was nötig ist, bei unerbittlicher Kontrolle der Ergebnisse".

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