Fraunhofer-Projekt

Katastrophen-Warnung aufs Smartphone

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Sirenen haben ausgedient. Warnungen kommen in Zukunft per SMS aufs Handy.
Sirenen haben ausgedient. Warnungen kommen in Zukunft per SMS aufs Handy.
Foto: Juan Fuertes - Fotolia.com

"So soll vermieden werden, dass Warnungen falsch aufgefasst werden oder sogar zu panischen Reaktionen führen", sagte Landesbranddirektor Wilfried Gräfling. Auch sollen die zielgerichteten Warnungen dafür sorgen, dass sich weniger Schaulustige einfinden, die die Arbeit des Bevölkerungsschutzes behindern.

Das System wurde von den Forschern des Fraunhofer Fokus entwickelt und ist bereits an verschiedenen Orten in Deutschland im Einsatz. Berlin ist nach Hamburg das zweite Bundesland, das den Sicherheits-Service flächendeckend anbietet.

"Katwarn ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie Fraunhofer Fokus zusammen mit Verwaltung und Wirtschaft Innovationen zum Nutzen der Menschen von der Idee über die Entwicklung bis zum Regelbetrieb führt", freut sich Professor Radu Popescu-Zeletin, Leiter des Fraunhofer Fokus. "Mit intelligenten IT-Lösungen können wir viel für die Sicherheit der Bewohner in den Smart Cities von morgen tun."

Warnserver eindeutig identifizierbar

Neben der Entwicklung des Systems trägt das Institut auch die technische Umsetzung, Betreuung und Schulung. Die Einführungs- und Betriebskosten für den Warndienst übernimmt das Land Berlin, die technische Plattform in der Feuerwehrleitstelle stellt die Berliner Feuersozietät kostenlos zur Verfügung.

Erstellt und verbreitet werden die Warnungen über eine Warnredaktion in der Leitstelle. Diese ist über einen Rechner mit einem Warnserver verbunden. Der Rechner wird dabei eindeutig über seine physikalische Adresse identifiziert, so dass eine missbräuchliche Eingabe von Warnungen über andere Rechner ausgeschlossen ist. Nur für Notsituationen wird ein zweiter Rechner vorbereitet. Das System liefert die Warnungen zunächst postleitzahlengenau, kann aber für den späteren Einsatz an Straßen-Niveau und sogar an Geokoordinaten-Niveau angepasst werden.

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