Fraunhofer-Projekt

Katastrophen-Warnung aufs Smartphone

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Grundlage des Systems ist ein vom Fraunhofer Fokus entwickeltes Architekturkonzept für performante Frühwarnsysteme, das bereits in anderen Projekten zum Einsatz gekommen ist. Darin wird der Informationsbedarf von betroffenen Nutzern in Aufträge umgewandelt. Anschließend werden die Aufträge strukturiert und von speziellen Komponenten bearbeitet.

Der „Content Broker" stellt den jeweils geforderten Inhalt, der „Locator" den Aufenthaltsort der betroffenen Person oder des zu überwachenden Objekts und der „Timer" den Zustellzeitpunkt zur Verfügung. Über die Komponente „Presentation Producer" werden alle Informationen für das jeweilige Endgerät aufbereitet und den Nutzern zugestellt. Da das System offen und flexibel gestaltet ist, lässt sich eine Vielzahl von Inhalten verschiedener Content-Systeme einbinden.

Tornados sind in Deutschland eher selten. Doch auch davor kann das System warnen.
Tornados sind in Deutschland eher selten. Doch auch davor kann das System warnen.
Foto: Victor Zastolskiy - Fotolia.com

Wer den Warndienst nutzen möchte, meldet sich per SMS über die Servicenummer 0163-755 88 42 mit dem Stichwort "Katwarn" und der Postleitzahl des Gebietes, für das Warnungen ausgegebenen werden sollen, an. Dabei ist zu beachten, dass nur eine Postleitzahl pro Handy angegeben werden kann. Die Abmeldung ist jederzeit möglich. Dazu muss eine SMS mit dem Text "Katwarn aus" gesendet werden

Kommerzielle Anbieter mit ähnlichen Systemen

Angemeldete Nutzer erhalten automatisch Warnmeldungen, sobald sich eine Gefahrensituation für das angegebene Gebiet ergibt. Außer den üblichen SMS-Gebühren des Mobilfunkanbieters für die einmalige SMS-Anmeldung ist der Warndienst kostenlos.

An verschiedenen anderen Standorten in Deutschland ist Katwarn bereits seit längerem im Einsatz. Die öffentlichen Regionalversicherer stellen dafür Landkreisen und kreisfreien Städten das System und die technische Infrastruktur kostenlos zur Verfügung.

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