Cloud Computing


Dienste von Amazon und Google

Kaum CIO-Interesse an Public Cloud

20.10.2011
Von Hartmut  Wiehr
In feiner Konferenzatmosphäre in Barcelona gab es eher pessimistische Prognosen der Analysten von Canalys.
In feiner Konferenzatmosphäre in Barcelona gab es eher pessimistische Prognosen der Analysten von Canalys.
Foto: Hartmut Wiehr

Nach der Darstellung seines Katastrophenszenarios wendete sich der Canalys-Chef dem Cloud ComputingCloud Computing und der Virtualisierung von Rechenzentren zu. Der Trend zur Cloud müsse unter den Auspizien der Krise neu bewertet werden. Bei der Prognose für die IT-Ausgaben verweist Brazier darauf, dass sich Cloud Computing nur im Consumer-Bereich so richtig durchgesetzt hat. Für Public Clouds bei AmazonAmazon, GoogleGoogle, Intuit und anderen Anbietern werden für 2011 Ausgaben von 47 Milliarden Dollar angenommen, während es für Public Clouds im Business-to-Business-Sektor (B2B) nur 31 Milliarden sein werden. Bei Private Clouds in (großen) Unternehmen erwartet Canalys Umsätze von etwa 50 Milliarden Dollar. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

Cloud-Investitionen spielen noch keine große Rolle

Für IT-Investitionen insgesamt lautet die Prognose auf 1,7 Billionen Dollar. Das bedeutet, dass für Cloud-Ausgaben nur ein kleiner Anteil von acht Prozent geplant ist. Mit anderen Worten: 92 Prozent der geplanten Ausgaben haben nichts mit Cloud in irgendeiner Form zu tun.

Mittelfristig sieht Canalys nur für Private Clouds reale Investitionschancen: Bis 2015 könnten sich die Ausgaben bis auf 123 Milliarden Dollar erhöhen, was einem jährlichen Wachstum von 25 Prozent entsprechen würde. Die Aussagen für Public Clouds würden zwar ähnlich stark wachsen (von 31 auf 74 Milliarden Dollar), doch handelt es sich laut Brazier um einen eher beschränkten Markt.

CEO Steve Brazier von Canalys empfiehlt CIOs, auf Private Clouds und Enterprise Apps zu setzen.
CEO Steve Brazier von Canalys empfiehlt CIOs, auf Private Clouds und Enterprise Apps zu setzen.
Foto: canalys

Public Clouds sind für ihn erstens mehr eine Consumer-Angelegenheit wie bei Google oder Amazon, und zweitens würden sie sich vor allem auf jene Geschäftsbereiche erstrecken, die schon bisher an Outsourcing-Anbieter ausgelagert worden seien. Dazu zählt er Anwendungen aus dem Bereich StorageStorage as a Service, zum Beispiel Lohnabrechnung oder Customer Relation Management (CRMCRM) à la Salesforce.com. Möglichkeiten sieht er auch für Infrastructure as a Service (IaaS), zum Beispiel wenn es darum geht, eine IT-Infrastruktur für große Sport-Events zur Verfügung zu stellen, die nur einmal im Jahr stattfinden. Eine eigene Installation würde sich hier überhaupt nicht lohnen. Unternehmen wie IBM stellen stattdessen die Infrastruktur für solche kurzen Zeiträume bereit. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de

Neue Public Clouds sieht Brazier allenfalls im Bereich Analytics oder Life Sciences. Für völlig verfehlt hält er den Versuch von MicrosoftMicrosoft, mit Office 365Office 365 in die Cloud-Welt vorzustoßen. Brazier hinterfragt, warum Unternehmen ihre zuverlässig laufenden Office-Installationen aufgeben und sich auf ein Cloud-Experiment einlassen sollten. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Office 365 auf CIO.de

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