Healthcare IT


Die Tablet-Strategie der Charité

Keine Privat-iPads am Krankenbett

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

CIO.de: Werden Sie in der Charité Geräte zulassen, die Ihre Mitarbeiter selber mit zur Arbeit bringen - gemäß der Devise "Bring your own device"?

Peuker: Nein, das werden wir nicht tun. Die TCO-Berechnung für die Prozesse, die wir mit mobilen Endgeräten unterstützen, sieht nur den Erwerb unterschiedlicher Modelle und die Integration der registrierten Geräte vor.

Nach erfolgreichen Tests Einsatz von bis zu 1000 Tablet-PCs geplant

CIO.de:Wie schützen Sie im mobilen Betrieb die vertraulichen Daten Ihrer Patienten?

Peuker: Das ist ein mehrstufiges Verfahren, das für den flächendeckenden Roll-out auch noch einer entsprechenden Datenschutzfreigabe bedarf. Grundsätzlich gilt: Alle Daten im Patientenkontext werden nicht auf den Endgeräten gespeichert. Alle Sicherheitsvorgaben verlangen nach einer sicher ausgelegten Netzwerkinfrastruktur. Das betrifft die W-LANs, aber auch eine enge Abstimmung und Registrierung der einzelnen Geräte bei den Mobilfunkanbietern. Hier geht es um eigene APN-Services und um das vollständige Löschen der Geräte bei Verlust und Diebstahl.

CIO.de: Wie viele mobile Geräte haben Sie denn schon im Einsatz, wie viele sollen es werden? Und: Wie richten Sie Dutzende oder gar Hunderte von Geräten ein. Einzeln?

Peuker: Derzeit sind bei uns in unterschiedlichen Pilotprojekten und in produktiven Szenarien rund 110 Geräte im Einsatz. Davon sind zirka 25 echte Tablet-PCs. Wenn die Test erfolgreich laufen, sehen wir in den nächsten Jahren einen Rückbau fester PC-Arbeitsplätze und einen entsprechenden Ausbau mobiler Endgeräte. Das würde dann bis zu vierstellige Stückzahlen bedeuten.

Die Evaluierung beschäftigt sich auch mit der Frage, welche Geräte sich hinsichtlich zentraler Services ideal in unsere Infrastruktur integrieren lassen. Nur wenn das ausreichend bestätigt wurde, werden wir eine Freigabe erteilen. Einzeln ist so etwas gar nicht mehr zu machen. Wenn das so wäre, würde das einen Stopp oder zumindest einen stark eingeschränkten Gebrauch mobiler Endgeräte mit extrem eingeschränkten Services bedeuten.

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