Gefahren-Bericht: Wirtschafts-Spionage über angebliche Olympiade-Mails
Keine Ruhe nach dem Storm
Der Spam-Anteil am Mail-Verkehr ist im April um 0,3 Prozentpunkte auf 73,5 Prozent gesunken. Die Liste der Leidtragenden führte Hongkong mit einer Spam-Quote von 83,7 Prozent an. Die Schweizer, im Vormonat am meisten von Spam betroffen, rangieren nunmehr auf dem zweiten Platz. Am stärksten gestiegen ist die Spam-Quote mit 5,85 Prozentpunkten in Kanada - auf 75 Prozent. In Deutschland waren 70,6 Prozent aller E-Mails unerwünschte Nachrichten.
In der Schweiz die meisten Viren-Mails
Die verarbeitende IndustrieIndustrie ist weiterhin die hauptsächliche Ziel-Branche von Spammern mit einer Quote von 82 Prozent. Das Hotel- und Gaststättengewerbe hatte den stärksten Anstieg zu verzeichnen, um fünf Prozentpunkte auf 79,5 Prozent unerwünschter Mails. Statt HTML-Mails wurden im April wieder vermehrt reine Textnachrichten als Spam versandt. Top-Firmen der Branche Industrie
Die weltweite Viren- und Trojaner-Quote ist im April um 0,13 Punkte gegenüber dem März auf 0,46 Prozent gesunken. Damit ist eine von 219 Mails mit einem Schadprogramm versehen. Den stärksten Viren-Rückgang konnten die Inder verzeichnen. An der Spitze steht weiterhin die Schweiz, wo eine von 120 Mails verseucht ist.
Mehr Phishing weltweit
Die Zahl der Phishing-Angriffe ist im Vergleich zu allen anderen per Mail verbreiteten Gefahren um 13,1 Prozentpunkte gestiegen. 87,1 Prozent aller schädlichen Nachrichten, die Messagelabs abgefangen hat, enthielten Phishing-Versuche. Damit ist eine von 206 Mails ein Versuch, an persönliche Zugangsdaten von Internet-Nutzern zu kommen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Phishing-Quote um 0,05 Prozentpunkte auf 0,49 Prozent gestiegen.
Den "Messagelabs Intelligence Report für April 2008" hat der Sicherheitsanbieter aufgrund von weltweit gewonnenen Daten erstellt. Messagelabs wertet nach eigenen Angaben täglich mehr als 2,5 Milliarden E-Mails und eine Milliarde Web-Anfragen aus.
- Ein "Keylogger" ist eine Art Überwachungs-Software, die in der Lage ist, jeden Tastenanschlag zu erfassen, die normalerweise verschlüsselt in eine Protokolldatei übertragen wird. Somit kann der Keylogger beispielsweise die E-Mail-Korrespondenz oder jede andere Information, die gerade auf der Tastatur eingegeben wird, aufzeichnen. (Foto: Message Labs)
- Bei MyDoom handelt es sich um den bisher am schnellsten und weitest-verbreiteten Computer-Wurm, der per E-Mail übertragen wird. In den Betreffzeilen erscheinen Sätze wie "Benachrichtigung zum Übermittlungsstatus (Fehlgeschlagen)" und ähnliche Meldungen. (Foto: Message Labs)
- Der Computer-Wurm Netsky stellt ebenfalls eine stete Bedrohung für den E-Mail-Verkehr dar. Er gehört zur Open-Source-Virusfamilie. (Foto: Message Labs)
- Phishing ist angelehnt an das englische Wort "fishing". Über vertrauenswürdige Webseiten versuchen Phisher durch gefälschte elektronische Nachrichten an sensible Daten wie Benutzernamen und Passwörter vom Online-Banking zu gelangen. (Foto: Message Labs)
- Eine Art gefälschtes Anti-Spyware-Programm ist der Rogueware Spysheriff. Er verlangsamt absichtlich den laufenden Computer und zeigt aufdringliche Pop-up-Werbung an. (Foto: Message Labs)
- Text- und bildbasiertes Spam ist unter anderem der "Russian 3". Er nutzt persönliche Unsicherheiten des Nutzers aus, indem er sehr unverblümt und direkt Themen anspricht ("Schon mal davon gehört, dass Du fett werden kannst"). (Foto: Message Labs)
- Der "Storm" ist ein trojanisches Pferd und verbreitet sich aggressiv über Spam weiter. "Storm" ist verknüpft mit einem aus rund 50 Millionen Computern bestehenden Botnet. (Foto: Message Labs)
- Den verschlüsselten Trojaner "Trojanagentil3" gibt es in unendlichen Variationen. Durch seine ständige Wandelbarkeit überlistet er auch Anti-Viren-Programme. (Foto: Message Labs)
- Auf das Stehlen von Passwörtern hat es der "Pwslineage" abgesehen. Der Trojaner verdankt seinen Namen dem bekannten Online-Spiel "Lineage", in dem Buchhaltungskonten bares Geld wert sind. (Foto: Message Labs)
- Der E-Mail-Schädling "Postcard" gibt vor, eine elektronische Postkarte zu sein, die von einem Freund oder Familienmitglied verschickt wurde. Sobald der schädliche Link angeklickt wird, leitet es das Opfer für kurze Zeit um. In dieser Zeit wird eine Menge an Malware heruntergeladen. (Foto: Message Labs)