"Krankenhaus-Netzwerke brauchen integrierte Sicherheit, Mobilität und flexible Zukunftsoptionen"
Frage: Der Netzwerk-Markt ist hart umkämpft. Wo sehen Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb insbesondere mit Blick auf die Erfordernisse im deutschen Gesundheitswesen?
Schaudeck: Wir haben sehr innovative Produkte mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis und dem aus unserer Sicht besten Support auf dem Markt. Mit unseren Komponenten lassen sich alle derzeit im Gesundheitswesen diskutierten Lösungen – ob mobile Visite, KIS, KAS, digitale Patientenakte, elektronische Gesundheitskarte, PACS und so weiter – aus Netzwerk-Blickwinkel realisieren und sich die Infrastruktur zugleich rüsten für die Zukunft. In punkto Netzwerk-Standards gibt es derzeit kaum einen anderen Hersteller, der derart viel Aufwand betreibt, potentielle Standards zu entwickeln, voranzutreiben und letztendlich auch in Herstellergremien als IEEE Standard zu etablieren.
Frage: Im Rahmen der MBmedien Healthcare IT-Studie zeigte sich ein Großteil der interviewten Krankenhaus-IT-Anwender unzufrieden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis der vorhandenen Netzwerk-Lösung sowie mit dem jeweiligen Hersteller-Support. Was sagen Sie zu diesem Votum?
Schaudeck: Aus HP ProCurve Sicht kann ich das natürlich nicht nachvollziehen und ich denke, dass an diesem Negativ-Votum keine HP Kunden beteiligt waren. Aber ernsthaft: HP ist bekannt für seinen weltweit verfügbaren lebenslangen Produkt-Support mit Vorab-Austausch der betroffenen Komponente am nächsten Arbeitstag. Das bietet derzeit kein anderer Netzwerk-Hersteller in diesem Umfang. Des weiteren bieten wir – ebenfalls für die Lebensdauer des Produkts – kostenlose Software Updates, so dass ein Kunde nicht bei jedem neuen Software Release tief in die Tasche greifen muss, wie das durchaus bei vielen Herstellern üblich ist. Keine Support-Organisation auf der Welt kann behaupten, dass sie perfekt ist, aber wir arbeiten jeden Tag hart daran, dass wir weiterhin so exzellente Benchmark Ergebnisse bescheinigt bekommen wie in den letzten Jahren.
Frage: In zahlreichen deutschen Krankenhäusern und Kliniken sind veraltete Netzwerk-Strukturen anzutreffen. Gleichwohl existiert nahezu in jedem Haus hoher Optimierungsbedarf aufgrund ständig steigender Netzwerk-Beanspruchung. Welche generelle Verbesserungsmarschroute empfehlen Sie in Anbetracht Healthcare spezifischer IT-Anforderungen von heute und morgen?
Schaudeck: Es ist bekannt, dass die Hardware und die Verkabelung in vielen Krankenhäusern nicht den Anforderungen moderner Ethernets genügen. Viele Verantwortliche scheuen dabei weniger die Investition selbst als den Umbau und die damit verbundenen Komplikationen. Jedoch muss in den meisten dieser besagten Fälle im Rahmen der Wettbewerbsfähigkeit und vor allem wegen der gestiegenen Anforderungen an das Netzwerk unbedingt etwas unternommen werden. Die Frage ist wie. Hier erstellen wir gerne gemeinsam mit unseren Partnern Kunden- und anforderungsindividuelle Migrationskonzepte.
Auch die Berücksichtigung von Wireless LAN-Konzepten kann in den ein oder anderen schwierigen Klinik-Bereichen vor größeren Neuverkabelungen schützen. Mit den ProCurve Identity Driven Management-Lösungen lassen sich die Netzwerke – egal ob drahtlos oder drahtgebunden – einfach und sehr sicher segmentieren, etwa in eine Ärzte- und ein Patienten-Netzwerk. Und zwar ohne parallele Infrastrukturen aufzubauen, was ja viele Krankenhäuser fürchten. Jeder Benutzer, ob Arzt, Patient oder Pflegepersonal, bekommt sein eigenes Profil. So lassen sich Voice over IP, TV und Internet am Krankenbett sowie auch die mobile Visite problemlos gleichzeitig realisieren.
Frage: Die meisten Krankenhäuser sind aus Kosten- und weiteren Gründen darauf angewiesen, dass sich neue IT- und Netzwerk-Lösungen problemlos in vorhandene Altsysteme integrieren lassen. Welche Möglichkeiten und Chancen bietet HP ProCurve in dieser Hinsicht?
Schaudeck: Solange diese bestehenden Systeme auf Ethernet ruhen, stellt das in keiner Weise ein Problem dar. In Bezug auf neue Lösungen sollten Krankenhäuser immer darauf achten, dass die Infrastruktur möglichst standardbasierte Technologien verwendet, um nicht in die „proprietäre Falle“ zu laufen. Letzteres macht einen schnell abhängig von einem einzigen IT-Lieferanten, der sich das meist teuer bezahlen lässt. Und wie ich eingehend angedeutet habe, wird in Zukunft eine Vielzahl von Benutzern und Komponenten im Netz eingebunden sein. Da gilt es den Überblick zu behalten. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist einfache Managebarkeit des Netzwerkes. Das läuft nur rund und zugleich ohne Kostenexplosion, wenn es auf Standards baut.
Herr Schaudeck, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Reinhold Hölbling, Geschäftsführer der MBmedien GmbH, Krefeld