Nachts erwacht der Hub zum Leben
Leipzig bei Nacht - im DHL-Hub
Um 22.30 Uhr ist es noch ruhig im Network Control Room. Ein paar Mitarbeiter verfolgen die Nachrichten auf CNN, um etwaige Störfaktoren, vor allem das Wetter, rechtzeitig auf dem Schirm zu haben. Andere haben sich zu einer Besprechung in eine Ecke zurückgezogen. Einige wenige widmen sich den vereinzelten Flugzeugen, die bereits auf dem Rollfeld eingetroffen sind. Eine der Aufgaben besteht darin, von einem separaten Quality Control Center aus die proaktive Kundensendungsverfolgung für die Top-100-Klientel zu überwachen. Bis zur maximalen Betriebsamkeit dauert es aber mindestens noch eine Stunde.
- Ringsum scheint alles schon ...
... zu schlafen. Aber der DHL-Hub wird gegen Mitternacht erst geschäftig. - Am Eingang zur Sortierhalle ...
... passiert jedes Paket einen der insgesamt 20 automatischen Sechs-Seiten-Scanner. - Die Unified Loading Devices ...
... passen sich der Form der Transport-Dollies optimal an. - Manchmal ist immer noch ...
... Handarbeit gefragt – in diesem Fall das Einlesen der Sendeinformation mit dem Handscanner. - In der Sortierhalle herrschen ...
... strenge Sicherheitsregeln. Dazu gehört das Tragen von reflektierender Kleidung. - Wie aus dem Nichts tauchen ...
... die schwarzen „Füße“ (Bildmitte) auf und schieben die Sendung in eine Bandabzweigung. - Ohne Wegweiser kann ...
... man sich in der riesigen Halle leicht verlaufen.
Jede Nacht 300.000 Sendungen, die mit bis zu 60 Flugzeugen reinkommen und wieder rausgehen - so sieht das Tag- oder besser Nachtwerk des DHL-Hub in Leipzig aus. Er bildet eine der weltweit drei Drehscheiben, über die der Business-to-Business-Dienstleister DHL Express die Sendungen seiner Kunden weiterleitet. Die anderen befinden sich in Cincinnati und Honkong.
Der Vorgänger des "LEJ Hub" befand sich in Brüssel. Aber vor einigen Jahren stieß er an seine Kapazitätsgrenzen. DHL entschied, nach Leipzig umzuziehen: in die Mitte Europas mit guter Anbindung an Autobahn und Schiene sowie einer nachts exklusiv zu nutzenden Startbahn und genügend Standfläche für 60 Flugzeuge - diese Faktoren sprachen für den Standort, der nun seit fünf Jahren in Betrieb ist.
Zwei Millionen Quadratmeter umfasst das nutzbare Areal. Allein die Sortierhalle misst eine halbe Million Quadratmeter. Pro Schicht arbeiten dort 700 Mitarbeiter. "Guten Morgen", grüßen sie, wenn sie zu nachtschlafender Zeit ihren Dienst antreten.
Zwei Stunden Standzeit reichen
Ab 23.30 Uhr kommt alle sechs Minuten ein Flieger herein. Die großen Maschinen bringen bis zu 140 Tonnen Ladung mit. Im Durchschnitt werden innerhalb weniger Stunden 1800 Tonnen aus- und meist auch wieder eingeladen. Der Entladevorgang dauert je nach Kapazität des Fliegers 25 bis 60 Minuten, das Beladen etwas länger. Die Maschinen stehen also etwa zwei Stunden, bis sie mit neuem Ziel wieder auf die Reise geschickt werden.
Mit einem automatischen Leitsystem werden die Flugzeuge per Lichtzeichen an ihre Parkposition geführt. Gleichzeitig bringen sich die Dollies in Stellung. Das sind kleine Transportwaggons, die die Ladung aufnehmen. Praktischerweise wurden alle Sendungen schon am Ursprungsort in "Unified Loading Devices" (ULDs) gepackt, deren Maße für die Dollies optimiert sind.