Berichte von BKA, Bitkom und G Data

Malware folgt Darwins Gesetz

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Veränderungen beobachtet der Anbieter auch bei der Malware für mobile Endgeräte. Im Jahr 2011 beschränkte sich laut G Data ein Hauptteil der kursierenden Schad-Apps für SmartphonesSmartphones noch auf Premium-SMS und Premium-Anrufe oder auf den Diebstahl persönlicher Daten. Dies sei in der Regel für das Opfer nach dem Überprüfen der monatlichen Rechnung sichtbar geworden. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Schadsoftware in vertrauenswürdigen Anwendungen

2012 sei es in China erstmals Cyberkriminellen gelungen, einen Schädling zu entwickeln, der selbstständig und ohne Nutzerinteraktion auf Einkaufstour ging. „Die Schadsoftware verbarg sich dazu in vertrauenswürdigen und bekannten Anwendungen und war überwiegend auf Webseiten oder in Drittanbietermärkten zu finden“, so der Anbieter. Man könne hier beobachten wie sich eine virtuelle Lebensform einen neuen Lebensraum erschließt.

Die neuen Generationen von Banking-Trojanern seien ebenfalls ausgeklügelter. Beim sogenannten Automatic Transfer System (ATS) laufe der gesamte Diebstahl ohne Interaktion des Kunden ab, so G Data. Außerdem würden Kontosaldo sowie Transaktionsliste so manipuliert, dass der Diebstahl für das Opfer völlig unbemerkt abläuft.

Im Jahr 2011 habe sich gezeigt, dass mobile Endgeräte wie Smartphones ein zunehmend lukratives Ziel für die Täter darstellen, warnt auch Bitkom. Von besonderer Bedeutung seien hierbei die Versuche, Smartphones mit Schadsoftware zu infizieren, um beispielsweise an die Daten möglicher SMS-basierter Authentifizierungsverfahren zu gelangen. Dabei bestünden Einsatzmöglichkeiten insbesondere im Bereich des Online-Bankings sowie des Einsatzes von Kreditkarten im Internet. Zudem würden Smartphones zunehmend für Botnetze attraktiv, da sie in der Regel dauerhaft online sind und somit ständig zur Verfügung stehen.

Mittelständler ziehen Kriminelle an

Unternehmen seien von Cyberkriminalität ebenso betroffen wie Privatanwender. „Deutsche Mittelständler gehören in vielen Branchen zu den innovativsten Unternehmen weltweit“, so Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbandes. „Das weckt Begehrlichkeiten.“ 40 Prozent aller Unternehmen in Deutschland verzeichneten Angriffe auf ihre IT-Systeme, viele davon mehrmals. Ein Drittel hat bereits Erfahrungen mit dem Verlust von Daten gemacht. Das ergab eine Bitkom-Umfrage unter 800 IT-Verantwortlichen. 45 Prozent der Firmen haben demnach keinen Notfallplan für Datenverluste oder andere IT-Sicherheitsvorfälle.

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