Jobverlust auf Vorstandsebene

Manager auf Entzug

23.02.2009
Von Gisela Maria Freisinger

Drei Tipps für den Notfall vom Psychologen Jens Corssen

Wenn ich mir nicht mehr bewusst bin, dass ich als Führungskraft eine bestimmte Rolle spiele, geht der Bezug zu mir selbst, meinen Werten, Zielen und Fähigkeiten verloren. Das wird dann zur Herausforderung, wenn die Rolle plötzlich wegfällt. Drei Denkansätze können hier hilfreich sein:

  1. Wer sich für einen steilen Aufstieg entschieden hat, hat sich damit auch für die Möglichkeit eines Absturzes entschieden. Dieses weiß man - vergisst es aber notwendigerweise im Prozess. Denn der Gedanke an Versagen ist genauso wenig mit der Karriere vereinbar wie ein regelmäßiges Mittagsschläfchen. Aber: Man kann sich immer bewusst machen, dass auf der Tribüne zu sitzen Teil des Spieles in der Topliga ist. Panta rhei - alles fließt.

  2. Fixieren Sie schriftlich für sich selbst einen Plan B für den Worst Case: "Wenn es passiert, dann werde ich Folgendes tun." Ich habe zum Beispiel gesehen, wie Vorstände nach ihrem Ausstieg erfolgreiche Eishockey-Präsidenten oder Admiral's-Cup-Teilnehmer wurden.

  3. Wenn der Worst Case Sie unvorbereitet erwischt: Äußern Sie Ihre Klagen - aber nicht länger als eine Woche lang. Trauern Sie, denn nicht ausgelebte Trauer führt zu reaktiven Depressionen. Nach spätestens einer Woche müssen Sie den Blick nach vorn richten. Was ist, ist. Der Psychologe Jens Corssen berät Topmanager und Unternehmen. Er ist Mitbegründer der Grow AG in Zürich. www.grow-fuehrungskunst.com

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