Hilti

Mausklick statt Bohrhammer

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Das scheint unter einem guten Stern zu stehen: "Wenn einer meiner Kunden in einem Hilti-Center etwas kauft, habe ich es am nächsten Tag auf meinem Laptop. Die neue Technologie bringt mir mehr Effizienz und weniger StressStress“, berichtet beispielsweise der italienische Verkäufer Christian Calenzani. Sein Kollege Beat Ganz aus dem Schweizer Kundenservice schwärmt: "Den Kunden alle Informationen schnell und umfassend bieten zu können, macht uns genauso viel Spaß wie ihnen.“ Alles zu Stress auf CIO.de

Bei Hilti gilt der Grundsatz, dass Standard-Software genutzt werden soll. Allerdings bricht Martin Petry diese Regel stellenweise auf. "Die Effizienz, die wir brauchen, um unseren Kunden Mehrwert zu bieten, ist aufwendig und muss selbst entwickelt werden“, sagt er. Also werde die Standard-Software in gezielten Bereichen erweitert. Das gehe nur, weil die Module weltweit genutzt werden können.

IT in der Rolle des Enablers

Aus 14 Jahren Erfahrung in einem sich stetig wandelnden Unternehmen zieht der Hilti-CIO folgendes Fazit: Integration und Globalisierung sind weitgehend erreicht. Um mit der IT Innovationen nicht nur zu ermöglichen, sondern auch anzustoßen oder sogar zu leiten, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:

  • 1. Eine IT-Strategie, die direkt auf die Business-Strategie aufsetzt und konsequent implementiert wird. Das, so Petry, mag selbstverständlich scheinen - auf den ersten Blick. "Jeder IT-Entscheider nimmt wohl für sich in Anspruch, eine IT-Strategie zu haben. Aber fragen Sie mal, wer die auch wirklich umsetzt“, seufzt er. Die Schwierigkeit besteht nicht selten darin, dass CIOs einen sehr langen Atem brauchen. Beispiel Konsolidierung: Wer die IT-Infrastruktur nicht nur lokal oder regional, sondern global konsolidieren will, hat unter Umständen mehrere Jahre Arbeit vor sich - und braucht die Rückendeckung aus dem Business. Martin Petry: "Der lange Atem dafür ist aber oft nicht da.“

  • 2. IT-Mitarbeiter, die in Prozessrichtung denken - und die von den Business-Partnern akzeptiert werden. Der Hilti-CIO muss fast ein bisschen grinsen: "IT-Kollegen, die in der Technologie-Ecke feststecken und in ihrem Lingo vor sich hinbrabbeln, finden schwerlich Unterstützung.“ Ohne Verständnis für die Business-Denke der Betriebswirte geht es nicht. Was allerdings nicht heißt, dass die IT ihre Rolle überschätzen soll. Sie ist Enabler - die Verantwortung für den Geschäftserfolg liegt aber letztendlich beim Business.

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