Hilti
Mausklick statt Bohrhammer
Rund zwei Drittel der 18.000 Mitarbeiter stehen in direktem Kontakt mit den Kunden. "Der Kundenberater ist unser wichtigster Vertriebskanal“, erklärt Petry. Ergänzt wird dieser durch eigene Ladengeschäfte, Hilti-Center und Hilti-Pro-Shops sowie Hilti Online. Letzteres wird immer wichtiger: "Wir haben Kunden, die mehrere hundert Orders pro Woche platzieren, da macht Direktintegration Sinn“, erklärt der CIO.
Als Vorteil des in 120 Ländern präsenten Unternehmens sieht er die tiefe Supply Chain. "Von Forschung und Entwicklung über die Fertigung bis zum Direktverkauf - wir bieten unseren Kunden alles aus einer Hand“, betont Petry.
Die Hilti-IT umreißt er grob mit drei Schlagworten: Integration, Globalisierung, InnovationInnovation. Firmenintern heißt das, weit weniger glamourös, "GPD/H2“. Hinter den profanen Buchstaben verbirgt sich das bisher größte interne Projekt der Hilti-Geschichte: ein weltweiter SAP-Roll-out, der 2001 gestartet wurde und etwa 2008 bis 2009 abgeschlossen sein wird. Dabei steht das Kürzel GPD/H2 für Global Processes and Data bei Hilti, zweiter Versuch. Zweiter Versuch? "Beim ersten in den 1990er-Jahren war ich auch schon dabei“, berichtet Petry. "Da ging es um Oracle-Applikationen. Das war kein vollumfänglicher Erfolg - weil wir noch keine global standardisierten Prozesse etabliert hatten.“ Das System konnte nicht so standardisiert werden, wie es sich das Team eigentlich vorgestellt hatte. Alles zu Innovation auf CIO.de
Mit dieser Lernerfahrung brachten Petry und sein Team vor sechs Jahren das deutlich größer konzipierte GPD/H2 auf den Weg. Der CIO beschreibt die jetzige IT als entlang von Prozessen global aufgestellt, sowohl was die Anwendungslandschaft als auch die Infrastruktur angeht. Die IT-Ressourcen werden an drei strategischen Standorten gehalten: Kuala Lumpur (Malaysia), Tulsa (Oklahoma) und Rheintal (St. Gallen/Schweiz). Sie sorgen für einen 24/7-Support rund um die Uhr.
Heute sind das Headquarter in Schaan, die 25 größten Vertriebsgesellschaften, die fast 95 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaften, und alle acht Produktionsstätten auf einem SAP-Client versammelt. "Und Ende 2008 werden wir die gesamte Hilti-Welt auf einem Client abfahren können“, ist sich Martin Petry sicher. Zum aktuellen Stand zwei Kennzahlen: Jedes Jahr werden 35 Millionen Orderlines durch das zentrale SAP-System geschleust. Und neun Millionen Kunden-Records befinden sich im System. Der CIO spricht gern vom "Customer Universe“.