20 Tipps für Führungskräfte
Mental Health im Team fördern
Psychische Gesundheit ist wichtig für das Wohlbefinden jedes Mitarbeiters. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben 51 Prozent der Arbeitnehmer über mehr psychische Krankheitssymptome am Arbeitsplatz berichtet, wobei Dreiviertel der 18- bis 24-jährigen über ein oder mehrere Symptome klagten. Insgesamt haben sich Angstzustände verdreifacht und die Anzeichen für Depressionen vervierfacht.
Um das mentale Wohlbefinden aller Teammitglieder am Arbeitsplatz zu verbessern, müssen Führungskräfte sich bewusst und kontinuierlich dafür einsetzen. Ein gesunder Arbeitsplatz erfordert es, dass die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Manager bis hin zu Vorgesetzten und Mitarbeitern sich dafür einsetzen. Die folgenden 20 Maßnahmen helfen dabei.
Richtlinien für Kultur
Das US-amerikanische National Safety Council beschreibt sechs Bereiche, die grundlegend sind für Richtlinien zur Mental Health am Arbeitsplatz:
Verständnis für psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen;
Kenntnis des Zusammenhangs zwischen psychischer Gesundheit, daraus resultierenden psychischen Erkrankungen und dem Arbeitsplatz;
Auswirkungen von COVID-19 auf Teammitglieder erkennen;
Maßnahmen ergreifen;
Umgang mit Stigmatisierung und anderen Hindernissen für den Erfolg;
Erfolg messen;
Die im Unternehmen entwickelten Richtlinien bilden die Grundlage dafür, wie die gesamte Organisation mit ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern umgeht. Solche schriftlich oder mündlich festgelegten Leitplanken sorgen für eine sichere, integrative und gleichberechtigte Kultur in Ihrem Unternehmen. Dadurch verbessert sich die Gesundheit in allen anderen Bereichen, einschließlich des psychischen Wohlbefindens der Teams und damit die Leistung des Unternehmens.
Mental Health Training am Arbeitsplatz
Psychische Belastungen sind nicht neu, aber sie wirken sich immer häufiger und drastischer auf Teammitglieder aus. Das macht sie zu einem Schwerpunktthema für Ausbilder und Führungskräfte, die gesündere Teams aufbauen und erhalten wollen.
Die Auswirkungen der psychischen Gesundheit sind komplex. Um die Grundlagen zu verstehen, sind spezielle Schulungen erforderlich. Solche Trainings können psychischen Problemen vorbeugen. Dabei erhalten Führungskräfte einen Einblick in die verschiedenen Anzeichen, auf die sie achten sollten und die darauf hinweisen, dass ein Teammitglied mehr Unterstützung benötigt. Dort können Führungskräfte auch die nötigen Tools erlernen, um den MitarbeiternMitarbeitern zu helfen. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Beauftragen Sie externe Fachleute
Schulungen allein reichen jedoch nicht aus, um jedes Teammitglied zu unterstützen. Zwar bieten Fortbildungen eine Grundlage für mehr Unterstützung, doch um Richtlinien und Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit auch umzusetzen, sind möglicherweise Fachleute erforderlich.
Holen Sie Feedback ein
Um die mentale Gesundheit jedes Teammitglieds wirksam zu unterstützen, ist eine Bestandsaufnahme der Leistungen der einzelnen Führungskräfte erforderlich. Feedback kann dabei helfen:
zu verstehen, wie verschiedene Teams die Unternehmenskultur sehen;
zu beurteilen, wie gut die Richtlinien tatsächlich unterstützen und was verbessert werden muss;
sicherzustellen, dass es eine Rechenschaftspflicht gibt;
das Vertrauen zu stärken, dass die Führungsebene bereit ist, Unterstützung zu leisten;
Kommunikation und Maßnahmen bei Bedarf zu verstärken.
Anonymes Feedback ist der beste Weg, um herauszufinden, wie sich Manager auf allen Ebenen verbessern können. Auf diese Weise kann jede Führungskraft erkennen, wo sie Defizite aufweist und wo sie sich auszeichnet. Auf dieser Grundlage kann auch Fortschritt gemessen werden.
Anonymes Feedback ermöglichen
Ehrliches Feedback von den einzelnen Teammitgliedern einzuholen ist nur möglich, wenn sie sich dabei wohl fühlen. Umfragen und Fragebögen bieten sich an, um spezifische und gezielte Antworten zu erhalten. Für die Auswertung der Ergebnisse kann es sinnvoll sein, mit der Personalabteilung oder externen Fachleuten für psychische Gesundheit zusammenzuarbeiten.
Zeigen Sie Offenheit für Feedback
Um ehrliches Feedback zu bitten und die Ergebnisse offen anzunehmen, können zwei verschiedene Dinge sein. Das gilt insbesondere, wenn es sich um negatives Feedback handelt. Um aber das gesamte Team bei mentaler Gesundheit zu unterstützen, müssen Führungskräfte wissen, wie jedes Mitglied ihres Teams sie wahrnimmt.
Das Ego ausschalten
Manager sollten nie vergessen, dass es ein Privileg ist, eine solche Position zu bekleiden. Der Erfolg jeder Führungskraft hängt nicht davon ab, wie gut sie arbeitet, sondern vielmehr davon, wie gut ihr Team arbeitet. Doch Teams können nur dann gut performen, wenn es jedem Teammitglied gut geht.
Dies erfordert einen Führungsstil, der sich an "Servant leadership" orientiert. Es geht darum, den Bedürfnissen der Teams und der Organisation Vorrang vor persönlichen Karrierezielen und Neigungen einzuräumen.
Empathisch führen
Empathie ist eine Führungskompetenz. Es gilt, zu führen und sich gleichzeitig zu bemühen, die Erfahrungen und Bedürfnisse anderer zu verstehen. Einfühlungsvermögen ist eine der wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte. Sie kann Teams viele Vorteile bieten: sie kann mehr Zusammenhalt schaffen, bessere Einblicke ermöglichen sowie Verständnis und Kommunikation fördern.
Seien Sie verletzlich
Verletzlichkeit wird oft nicht als Stärke angesehen. Führungspersönlichkeiten, die ausdrücken können, wer sie wirklich sind und was sie denken und fühlen, können für ihr Unternehmen aber von Vorteil sein.
Eine verletzliche Führungspersönlichkeit bietet mehr Möglichkeiten für wertvolle Gespräche, die zu solideren Teambeziehungen führen. Teammitglieder können sich mit dieser Art von Manager besser identifizieren. Das gilt vor allem, wenn sie selbst mit Herausforderungen und persönlichen Lebensproblemen konfrontiert sind.
Seien Sie respektvoll und sensibel
Respekt ist einer der am meisten unterschätzten Faktoren, um die psychische Gesundheit eines Teams zu fördern. In Zeiten von StressStress und Konflikten kann er oft auf der Strecke bleibt. Alles zu Stress auf CIO.de
Wenn ein Teammitglied nicht respektiert wird, kann es dessen mentale Gesundheit stark beeinträchtigen. Respekt ist etwas, das nicht nur gefördert, sondern auch in den Verhaltenskodex jedes Unternehmens aufgenommen werden sollte.
Fördern Sie Mental Health Days
Jeder Mensch braucht Zeit, um sich zu sammeln und zu erholen. Führungskräfte sollten jedes Teammitglied dazu ermutigen, bezahlte, formelle "Mental Health Days" zu nehmen. Dies bietet dringend benötigte Zeit, um sich von arbeitsbedingten Stressfaktoren zu erholen oder Termine für die psychische Gesundheit wahrzunehmen. Vielleicht brauchen sie auch einfach eine kleine Auszeit, um den Kopf frei zu bekommen. Jeder füllt seine Batterien auf andere Weise wieder auf, von daher sollten keine Fragen nach dem Grund gestellt werden, wenn ein Mitarbeiter einen solchen Tag in Anspruch nimmt.
Regen sie gegenseitige Hilfe an
Es reicht nicht aus, dass nur die Führungsperson ihr Team unterstützt. Sie sollte auch ihre Teammitglieder ermutigen und von ihnen erwarten, dass sie sich gegenseitig unterstützen.
Fördern Führungskräfte ein faires, respektvolles und unvoreingenommenes Umfeld, können Teammitglieder besser Empathie füreinander entwickeln. Das erleichtert es allen Beteiligten, sich gegenseitig zu schätzen und bessere Leistungen zu erbringen.
Aktivitäten außerhalb des Arbeitsplatzes
Teams verbringen sehr viel Zeit bei der gemeinsamen Arbeit. Erfolgreiche, gut funktionierende Teams brauchen aber auch Zeit, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Führungskräfte sollten daher über reines Teambuilding hinausgehen und weitere Aktivitäten außerhalb des Unternehmens arrangieren, die Spaß machen und das Team zusammenschweißen. Kollegen, die Spaß an der Gesellschaft der anderen haben, bauen eher gesündere Beziehungen, bessere Kommunikation, Zusammenarbeit und Vertrauen auf.
Tools für jede Rolle
Stressfaktoren am Arbeitsplatz sind oft darauf zurückzuführen, dass es nicht die richtigen Tools und Technologien für die Arbeit gibt. Niedrige Produktivität liegt nicht immer an mangelnder Leistung.
Führungskräfte in Unternehmen sollten die erforderlichen Mittel bereitstellen, um die Arbeitsbelastung der Teammitglieder zu verringern. Damit gewinnen die Kollegen Zeit, um sich auf übergeordnete Aufgaben zu konzentrieren. So werden Mehrwerte geschaffen und unnötige manuelle Workarounds vermieden.
Konsistent kommunizieren
Insbesondere bei Ungewissheit oder in Krisensituationen löst ein Mangel an Informationen Ängste bei Teammitgliedern aus. Häufige und einheitliche interne Kommunikation kann Stress lindern. Selbst wenn die Nachrichten nicht positiv sind, ist es besser, Gewissheit zu haben, als Verwirrung und Unsicherheit.
Die Art und Weise, wie Informationen weitergegeben werden, ist ebenfalls ein Schlüsselelement. Wann immer möglich, sollten Führungskräfte Neuigkeiten persönlich ansprechen, damit die Teammitglieder die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen, die ihnen möglicherweise auf der Seele brennen.
Rücksprache mit Teammitgliedern
Nachzuhaken und so "den Kreis zu schließen" in der Kommunikation mit dem Team wird oft übersehen. Es reicht nicht aus, Input darüber zu erhalten, was funktioniert und was nicht, dann Änderungen vorzunehmen, ohne noch einmal nachzufassen.
Für eine End-to-End-Feedback-Schleife gilt es, rechtzeitig mit den Teammitgliedern Rücksprache zu halten. sicherzustellen, dass die vorgenommenen Änderungen den gewünschten Erfolg bringen.
Psychologische Unterstützung anbieten
Fördern Sie den Zugang zu psychosozialen Diensten, wann und wo immer dies erforderlich ist. Wenn Teammitglieder einen Mangel an psychologischer Unterstützung durch ihre Organisation wahrnehmen, kann dies folgende Auswirkungen haben:
Erhöhte Abwesenheitsquote;
Unerwünschte Verhaltensweisen;
Vermehrte Konflikte;
Unnötige Ängste, Belastungen und BurnoutBurnout; Alles zu Burnout auf CIO.de
Erhöhte Fluktuation;
Geringere Produktivität;
Erhöhte Kosten;
Erhöhtes Risiko von Unfällen und Verletzungen.
Haben Teammitglieder Zugang zu psychologischer Unterstützung, können sie vor traumatischen Stressfaktoren am Arbeitsplatz geschützt werden.
Bieten Sie externe Anlaufstellen
Nicht alle Teammitglieder werden ihre Sorgen in einer Selbsthilfegruppe mit anderen teilen wollen. Bei persönlichen Anliegen ziehen sie es vielleicht vor, mit einem erfahrenen Therapeuten außerhalb des Unternehmens zu sprechen, der sie anonym unterstützt. Dies gilt besonders für Teammitglieder, die mit sehr persönlichen Problemen zu kämpfen haben, von denen sie glauben, dass sie sich auf ihre Beschäftigung auswirken könnten. Führungskräfte sollten daher ein externes Hilfsprogramm für Mitarbeiter einrichten.
Klare Erwartungen
Eine der häufigsten Beschwerden von Teammitgliedern ist, dass Erwartungen an sie im Vorhinein nicht eindeutig formuliert wurden. Gerade dann, wenn die Teamziele nicht erreicht werden, kann das zum Stressfaktor werden. Unabhängig von der Aufgabe sollten Führungskräfte sicherstellen, dass die Erwartungen klar kommuniziert werden. Sie müssen die Teammitglieder ermutigen, Fragen zu stellen, ohne sich dafür schämen zu müssen.
Anpassung an Veränderungen
Was heute gut läuft, mag morgen nicht mehr funktionieren. So wie sich die Unternehmensstrategie durch neue Umstände ändert, kann das auch mit Hilfestellungen in Teams geschehen. Strategien und Maßnahmen, um die psychische Gesundheit eines Teammitglieds zu stärken, können schnell unwirksam werden. Leader sollten in ständigem Austausch mit ihren Mitarbeitern stehen, um sicherzustellen, dass sie auch das richtige tun, damit ihre Teams psychisch gesund bleiben. (jd)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.