Virtualisierung
Microsoft, Oracle und Sun greifen Platzhirsch VMware an
Der weltweite Markt für Virtual Machine Software (VMS) ist laut IDC im vergangenen Jahr von 1,05 Milliarden US-Dollar auf 1,78 Milliarden US-Dollar gewachsen. Damit lag die Wachstumsrate 2007 genauso wie im Vorjahr bei knapp 70 Prozent. IDC erwartet in den kommenden Jahren bis 2012 ein anhaltend robustes Wachstum.
Die Kräfteverhältnisse auf dem Markt verschieben sich zunehmend in Richtung der Anwender. Relativ plötzlich, so der Befund von Gartner, sei ein echter Wettbewerb entstanden, in dem die "Mega-Anbieter" Microsoft, Oracle und Sun Microsystems um Anteile ringen. In den vergangenen Jahren war dies nicht wirklich der Fall gewesen.
Ende 2004 brachte Microsoft unter Verwendung von Connectix-Technologie den Virtual Server 2005 auf den Markt, der allerdings sowohl bei der Zuverlässigkeit als auch bei der Performance Mängel aufwies. Microsoft kündigte schon im April 2005 an, bald einen echten Hypervisor zu liefern. Doch erst einmal kamen im Dezember 2006 XenSource und Virtual Iron mit neuen, aber längst nicht ausgereiften Lösungen zuvor.
Im vergangenen Jahr dann zog der Konkurrenz-Kampf merklich an: Zunächst kaufte Citrix quasi als Vorspiel für 500 Millionen US-Dollar XenSource auf. Gegen Ende des Jahres begannen dann die großen Drei ihre Revier abzustecken: Microsoft kündigte seinen System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) an. Jeweils mit Xen-basierten Lösungen zogen Oracle mit Oracle VM und Sun mit xVM nach. Im Dezember lieferte Microsoft eine Beta-Version seines Hypervisors Hyper-V. Ende des Jahres soll eine Weiterentwicklung folgen, die mit SCVMM kombiniert eine echte Alternative zu VMware vor allem im Midmarket sein soll.