Defizite bei Unternehmensleitungen
Mitarbeitermotivation: Alle suchen Liebe, nur IT-Fachleute wollen Geld
Unabhängig von der Branche bleibt die Frage, was Führungskräfte tun können, damit sich die Belegschaft gut aufgehoben fühlt. Towers Perrin rät zunächst einmal zu einer systematischen Mitarbeiterbefragung, um die Schwachstellen zu identifizieren. Maßnahmen wie ein innerbetriebliches Vorschlagswesen können Wissen und Erfahrung der Belegschaft miteinbinden, Bonusprogramme sorgen für gutes Feeling. "Dabei geht es gar nicht unbedingt ums Geld", sagt Martin Hofferberth. "Viele Kollegen freuen sich zum Beispiel auch über Hotelgutscheine als Belohnung." Es gehe grundsätzlich darum, Anerkennung zu zeigen.
Mandy Rehmann von Kienbaum wundert sich immer wieder, wie sehr Führungskräfte diesen Punkt unterschätzen. Da werde häufig mit der Größe des Unternehmens argumentiert, die für persönlichen Kontakt keine Möglichkeiten lasse. Rehmanns Erfahrung: Die Mitarbeiter wollen aber den "Manager zum Anfassen". Kamingespräche oder Roadshows, bei denen die Top-Riege sich auch einmal eine Produktionshalle ansieht, trügen deutlich zur Steigerung der Mitarbeiter-Motivation bei. "Es sind kleine Gesten mit großer Wirkung", sagt die Expertin.
Gerade Leistungsträger wollen respektiert werden
Mandy Rehmann kann jedem Unternehmen nur raten, diese Aspekte nicht erst zu beachten, wenn es zu spät ist. "In der Krise sind die Leistungsträger als erste weg", gibt sie zu Bedenken.
Nicht zu verachten ist übrigens auch der gute alte Handschlag und ein ehrlich gemeintes Lob vor versammelter Mannschaft, wenn ein Projekt besonders gut gelungen ist.
Towers Perrin hat für die "Global Workforce Study 2007" mehr als 86.000 Arbeitnehmer in 18 Ländern befragen lassen. Unter den Studienteilnehmern sind 3.000 Deutsche.