Cebit 2005

Neue Procurement-Strategien als Kostenbremse

11.03.2005
Von Thomas Zeller
Deutsche IT-Manager setzen bei Kosteneinsparungen vor allem auf neue Beschaffungsstrategien, eine längere Nutzungsdauer bei Hardware und das Outsourcing der IT-Infrastruktur. Mit diesen Ansätzen will die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr die IT-Kosten im Durchschnitt um zwei Prozent senken. Das ist das Ergebnis der IT-Studie 2005, die vom Handelsblatt und der Beratungsfirma Droege & Comp. auf der Cebit vorgestellt wurde.

Demnach sind die Beschaffungskosten für Standard-Desktops im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gesunken, Notebooks waren sogar 19 Prozent billiger. Zugleich stieg die Nutzungsdauer für einen Desktop-Computer um acht und für ein Notebook um neun Prozent.

Weitere Einsparungen erhoffen sich die IT-Entscheider vor allem von einer Optimierung der Geschäftsprozesse und einer KonsolidierungKonsolidierung der IT-Infrastruktur. Gerade in diesem Bereich wollen sie auch den Outsourcing-Anteil weiter erhöhen: von durchschnittlich rund 30 Prozent im laufenden Jahr auf mehr als 36 Prozent im Jahr 2008. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

In der Entwicklung von Anwendungen hat die Outsourcing-Welle hingegen den Höhepunkt offenbar schon überschritten. Hier wollen die Unternehmen den an externe Dienstleister vergebenen Anteil von heute 46 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre auf 43 Prozent herunterfahren. Den allergrößten Teil ihrer Outsourcing-Aufträge wollen die Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz weiterhin an Dienstleister aus dem eigenen Land vergeben.

Der Großteil der IT-Investitionen wird in diesem Jahr mit 60 Prozent in die Infrastruktur fließen. Nur 40 Prozent sind für Anwendungen vorgesehen. In dieser Entwicklung sieht Torsten Frankenberger, Partner und IT-Experte bei Droege & Comp., eine Gefahr: "Natürlich ist es leichter für die Unternehmen, bei der Infrastruktur auf die Kostenbremse zu treten. Wettbewerbsvorteile werden aber mit innovativen Anwendungen geschaffen. Dieses Verhältnis muss wieder stärker ins Gleichgewicht gerückt werden", warnt er.

Unzufriedene Anwender

Genau so sehen das scheinbar auch die Anwender in den Unternehmen. Ihre Zufriedenheit hat sich nach Einschätzung der IT-Entscheider im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessert. Am unzufriedensten zeigten sich Forschung und Entwicklung sowie das Marketing.

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