Near Field Communication

NFC: Die kontaktlose Zukunft hat bereits begonnen

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Großer Showcase in Barcelona

Moderne Schnäppchenjäger lösen virtuelle Coupons ein ...
Moderne Schnäppchenjäger lösen virtuelle Coupons ein ...

Die NFC-Experience begann für die Besucher etwa mit einem virtuellen NFC-Messeausweis. Mussten die Besucher sonst beim Betreten des Messegeländes relativ rigide Einlasskontrollen (Vorzeigen des Personalausweises und Abgleich mit dem Namen auf dem Messeausweis) über sich ergehen lassen, brauchten die NFC-User lediglich ihre Handy auf ein Lesegerät zu legen, und ihre Bilder erschienen auf einem Display für die Kontrolleure. Leicht abgewandelt könnte dieses Szenario im Unternehmen klassische Zugangssysteme ersetzen. Oder wie im Messehotel als Zimmerschlüssel für das Hotelzimmer dienen.

Bezahlen als Killer-App?

Und in den Messerestaurants hatte für die NFC-Benutzer das Bargeld ausgedient. Sie konnten per elektronische Geldbörse auf dem Handy via NFC bezahlen. In der virtuellen Börse steckte eine Prepaid-Visa-Kreditkarte als "MoneyToPay". Eine Einsatzmöglichkeit, die nicht auf die Messe beschränkt blieb. Auch in der City von Barcelona waren beim Shoppen zahlreiche Akzeptanzstellen zu finden. Insgesamt wurden unter dem Motto "Barcelona Contactless" rund 15.000 PoS-Terminals installiert. Experten wie Gemalto-Vice-President Yeo schätzen, dass es bereits über 100.000 NFC-Akzeptanzstellen in Europa gibt.

... und bezahlen dann mit der Kreditkarte aus der elektronischen Handy-Geldbörse.
... und bezahlen dann mit der Kreditkarte aus der elektronischen Handy-Geldbörse.

Eine andere Anwendung war das sogenannte Couponing, eine Voucher-Applikation, mit der es in Geschäften einen Discount gab. Im Gegensatz zu den klassischen Rabattheftchen hat die elektronische Version für den Handel entscheidende Vorteile: Die Verteilung der Coupons kann etwa over the air erfolgen, und im Laden lässt sich beim Einlösen per NFC gleich prüfen, aus welcher Aktion der jeweilige Coupon stammt und wer ihn einlöst. Wer diesen Ansatz mit Location based Services, etwa GoogleGoogle Maps, kombiniert, kann potenzielle Kunden gezielt in das eigene Geschäft lotsen. Alles zu Google auf CIO.de

Dabei stellt in Sachen NFC weniger die technische Seite als vielmehr das logistische Zusammenspiel der beteiligten Unternehmen eine Herausforderung dar. So ist das Secure Element, eine Art virtueller Tresor auf dem Smartphone, das die Sicherheit gewährleisten soll, in mehreren Varianten verfügbar. Gemalto favorisiert etwa einen SIM-basierten Ansatz, bei dem das Secure Element direkt auf der Mobilfunkkarte sitzt. Bei NXP, das Unternehmen stellt auch zahlreiche NFC-Tags her, setzt man dagegen auf einen Chip, der direkt in die Hardware des Smartphones integriert ist.

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