Renitente Infrastruktur
Nicht alle Server kommen in die Cloud
Reger spricht vom Portfolio-Manager
Statt der Operator-Konsolen für das Rechenzentrum seien künftig Command-Center für die gesamte Cloud des Unternehmens gefragt, in denen unter anderem die transaktionale Kapazität sowie der Sicherheitsstatus abgebildet würden.
Lamberti: "CIOs müssen dort die Datenströme zusammenführen, dass sie jederzeit den Überblick über das Informationsverhalten des Unternehmens mit seiner Umwelt haben." Wo die Server stehen und wem sie gehören, sei in einer virtualisierten Infrastruktur letztlich nebensächlich. "In der Zukunft regeln Sie, welchen Zugriff auf Computing-Power Sie zu welchem Zeitpunkt des Tages haben", sagt das ehemalige Vorstandsmitglied der Deutschen Bank.
Ähnlich sieht dies auch Fujitsu-CTO Reger, der den CIO von morgen als eine Art "Portfolio-Manager" beschreibt, der ein Bündel an IT-Leistungen schnürt, um die Geschäftsstrategie zu implementieren. "Dieses Portfolio besteht nicht nur aus verschiedenen Produkten und Technologien, sondern auch aus dem Management der Lieferwege und Betriebsmodelle", sagt Reger. Der Vorteil des Cloud Computings sei, dass es eine feinere Ziselierung erlaube als zuvor das OutsourcingOutsourcing mit seinen "digitalen Entscheidungen". Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Heute könnten durch die Vielfalt der Möglichkeiten auch gezielt einzelne Problemfelder angesprochen werden - "Sie gehen mit einem Skalpell um und nicht mehr mit der Axt". Der CIO werde die nicht relevanten IT-Teile auslagern und die kritischen Segmente behalten, so der Server-Experte. "Das ist wie eine 'Triage' durch den Feldarzt von Napoleon - welche Aufgabe bleibt auf jeden Fall im Unternehmen, welche kommt auf jeden Fall in die Cloud, und welche Aufgaben sind noch unentschieden und brauchen daher größte Aufmerksamkeit?"
Der Umzug der Hardware hat nicht nur Folgen für die CIOs, sondern auch für die Maschinen. "Heutzutage sind die meisten Server für den Universalgebrauch gemacht", sagt Fujitsu-CTO Reger. In modernen Mega-Rechenzentren träten jedoch andere Probleme auf als in kleinen Installationen, die durch andere Konzepte der Stromversorgung und Kühlung gelöst werden müssten. "Der Server muss Teil der Facility werden, und dann ist nicht mehr der einzelne Rechner, sondern das gesamte Rechenzentrum entscheidend für den Erfolg." Dennoch, sagt Reger, werde es einen "Restteil an Servern geben, die beim Kunden im Rechenzentrum stehen oder als dedizierte Maschinen beim Provider".