KI im Arbeitsleben
Nicht weniger, sondern smartere Jobs
Der aktuelle Future-of-Jobs-Report des Weltwirtschaftsforums prognostiziert, dass sich bis 2027 nahezu jeder vierte Arbeitsplatz verändern wird: 69 Millionen neue Jobs entstehen, 83 Millionen fallen weg. Demgegenüber steht der Optimismus von Führungskräften und Futuristen. TCS-Studien haben gezeigt: Mehr als die Hälfte der Topmanager glaubt, künstliche Intelligenz habe genauso großen oder mehr Einfluss als Internet (54 Prozent) oder Smartphones (59 Prozent). Neun von zehn der von uns befragten Futuristen sind zudem optimistisch, was die Veränderungen angeht, die KI mit sich bringen wird.
Worauf stützt sich der Optimismus? Wie also kann KI uns helfen, nicht härter, sondern klüger zu arbeiten und unserer Arbeit mehr Sinn zu verleihen?
Assist, Augment, Transform
Bei TCS sprechen wir von Assist, Augment und Transform, wenn wir das Potenzial der künstlichen Intelligenz beschreiben. Danach bedeutet Assist, dass sich monotone Tätigkeiten mithilfe von KI automatisieren lassen, sodass wir uns auf wertstiftendere Aufgaben konzentrieren können. Statt das Gespräch zu dokumentieren, kann eine Sales-Mitarbeiterin beispielsweise ihren Fokus auf den Austausch mit dem Kunden richten. Wenn die KI unsere Fähigkeiten erweitert, etwa durch die Analyse großer Datenmengen oder Musterkennung, sprechen wir von Augment, was zu besseren Entscheidungen in weniger Zeit führen kann. Transform bedeutet, dass KI unsere Arbeitswelt komplett durchdringt und im positiven Sinne neu gestaltet. Sie ist allgegenwärtig und nahtlos integriert in sämtliche Tätigkeiten.
Nehmen wir das vereinfachte Beispiel eines Technikers, der Maschinen wartet: In der Assist-Phase kann er effizienter und schneller arbeiten. In der Augment-Phase gewinnt er die Fertigkeit hinzu, Ausfälle zu erkennen, bevor sie entstehen. In der Transform-Phase wird er zum Produktdesigner und kann die Maschinen so weit verbessern, dass Ausfälle in Zukunft seltener vorkommen.
Mit KI nachhaltigen Wert schaffen
Viele Unternehmen stehen noch am Anfang dieser Kette und versuchen, Prozesse automatisieren zu lassen. Allein im verarbeitenden Gewerbe ließe sich die Bruttowertschöpfung mithilfe generativer KI um bis zu 7,8 Prozent steigern, wie das Forschungsinstitut IW Consult berechnet hat. Das entspricht einem Volumen von 58 Milliarden Euro.
Große Chancen, aber wie kommen Unternehmen nun in die Umsetzung? Abwarten scheint hier keine gute Option zu sein. Deshalb haben wir bei TCS eine Plattform entwickelt, auf deren Basis sich Prototypen schnell entwickeln lassen, sodass die unterschiedlichsten Branchen zügig in eine Testphase eintreten und Use Cases entwickeln können. Ein amerikanisches Unternehmen für Außenwerbung kurbelt den Verkauf etwa mit einem KI-Prototypen an, der automatische Angebotserstellung, Echtzeit-Inventarinformationen und Geotagging kombiniert.
Die Einführung von KI als riesiger Change-Prozess
Während die technologischen Herausforderungen rund um die KI-Einführung gut lösbar sind, bedarf es gleichzeitig eines Change-Prozesses, der Mitarbeitende mit auf die Reise nimmt und sich durch transparente, ehrliche Kommunikation auszeichnet. Bewährt hat sich ein schrittweises Vorgehen, bei dem Innovationen zunächst in kleineren Teams vorangetrieben werden, Experimente zugelassen sind und das Verständnis für die neuen Technologien gefördert wird.
Fest steht, dass KI die Arbeitswelt verändern wird. Umso wichtiger ist es, sowohl auf der emotionalen als auch der rationalen Ebene eine Antwort auf die Frage zu geben: Was habe ich persönlich davon? Assist, Augment und Transform kann auch hier ein Ansatz sein, um diesen Veränderungsprozess zu begleiten.
Mein Fazit: Wir können die Chancen der KI nur dann erfolgreich nutzen, wenn wir sie entmystifizieren. Weniger Theorie, mehr Praxis, mehr Use Cases und Prototypen. Und durch Dialog, damit die Akzeptanz wächst. Unternehmen müssen ihre Belegschaft genau jetzt auf diesen Wandel vorbereiten. Schritt für Schritt können sie dann die gesamte transformative Kraft von KI nutzen - für ihr Geschäft und die Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten wollen.