Projekt Mendocino

Nun finden sie doch zueinander

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Nach der Produktankündigung im Mai sollen ab Ende des Jahres die ersten Kunden Erfahrungen sammeln. Da das Echo auf die neue Lösung so positiv ist, haben die Firmen ihren Zeitplan gestrafft. "Wir werden das Produkt im zweiten Quartal verfügbar machen", sagt Graf. Ursprünglich hatte der Termin noch im dritten Jahresviertel 2006 gelegen.

Wer allerdings hofft, dass nun sämtliche Schranken zwischen SAP- und Microsoft-Welt fallen, muss enttäuscht werden. Mendocino zielt nur auf jene Unternehmen, die mit MySAP ERPERP 2004 sowie Office 2003 arbeiten. Technisch wäre zwar auch die Integration mit SAPs All-in-One-Lösung ebenso machbar wie eine Anbindung an das Open-Source-Produkt Open Office, doch diesen Optionen wird derzeit - noch - keine Chance eingeräumt. Alles zu ERP auf CIO.de

Selbst im vorgegebenen Rahmen gibt es Einschränkungen. Konzipiert wurde die neue Lösung vor allem für Anwender, die SAP als "Light-User" bezeichnet. "Nicht für alle betriebswirtschaftlichen User ist die nahtlose Integration zwischen Microsoft und SAP gebaut", bestätigt Graf, "wir haben unser Augenmerk vor allem auf jene Nutzer gelegt, die im Wesentlichen mit Microsoft Office arbeiten und nur eine Auswahl spezieller SAP-Geschäftsprozesse nutzen." In der ersten Version wird das Tool Prozesse wie Mitarbeiter- oder Abwesenheitsmanagement von MySAP ERP 2004 und Microsoft Office verfügbar machen. Erst mit den nächsten Generationen sollen auch ausgewählte Prozesse aus den Bereichen CRMCRM, SRM und SCM bedient werden. Alles zu CRM auf CIO.de

Mitarbeiter-Selbstverwaltung im Fokus

Genau fünf Geschäftsprozesse für die Selbstverwaltung von Mitarbeitern und Managern unterstützt Mendocino 1.0: Jene, die unter das Stichwort "Leave Management" fallen, also alles, was mit Abwesenheit wie Urlaub, Krankheit oder Außendienstarbeiten zusammenhängt. Der Kalender (Zeitmanagement) wird ebenfalls in beiden Welten funktionieren, außerdem Teile der Personalwirtschaft, etwa die Zahlung von Boni, Einsicht in die Personalakte oder Gehaltserhöhungen. Hinzu kommen Abläufe wie Budgetmonitoring durch den Zugriff auf Funktionen von SAP Analytics sowie die Verknüpfung von MS Office mit dem Portalsystem. Auch die Integration von SAP und weiteren Office-Tools wie Word oder Excel wurde berücksichtigt. Beispielsweise lassen sich SAP-Daten in Excel bearbeiten und präsentieren, wobei die Informationen gleichzeitig in SAP geändert werden.

Durch die Beibehaltung der Office-Nutzeroberfläche, in die SAP-Funktionen eingebaut werden, dürfte das Produkt den Mitarbeitern keine Kopfschmerzen bereiten. Die Anwendung werde sehr einfach nutzbar sein, verspricht Graf. "Sie funktioniert wie ein normales Add-on zu Office. Es fallen keine Trainingskosten an, denn wer sich mit Office auskennt, kann das Produkt sofort nutzen." Auch die Steuerung läuft angeblich problemlos über den Administrator, der auch die entsprechenden Nutzungsrechte vergibt. Prinzipiell gelten die im SAP-System hinterlegten Nutzerprofile.

Zur Startseite