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Schwerpunkt Desktop: Desktop-Trends

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Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.

Zweiklassengesellschaft der User

Silver schlägt sich auf die Seite der entrechteten Arbeiter: "Wir empfehlen einen vierjährigen Lebenszyklus für Rechner von Knowledge-Workern - und drei Jahre oder weniger für die High-Performance-User." Den PCAbsatzzahlen der IDC-Marktforscher zufolge scheint die Parole jedoch nicht richtig zu greifen. Firmen, vor allem deutsche, tendieren noch immer dazu, ihre Geräte veralten zu lassen. Zwar gewinnt der Markt langsam wieder an Fahrt, insgesamt sind die erfolgsverwöhnten Hersteller jedoch immer noch enttäuscht.

Nur einer klagt nicht: MicrosoftMicrosoft hat am 26. Oktober gerade wieder mit viel Pomp eine neue Office-Version vorgestellt. Viel Zusatznutzen birgt das Paket derBüroanwendungen nicht, dafür aber wieder neue Preismodelle. "Wir sind alle in der Hand von Microsoft", klagt CIO Möller von Üstra. "Wir haben Open Office getestet und prüfen die Systemumgebung unter Linux, haben aber zunächst davon Abstand genommen." Der Verkehrsbetrieb hat voriges Jahr das Licence-Agreement von Microsoft unterschrieben. Jetzt herrscht vorläufig Ruhe bei der Office-Auswahl. "Ich schaue mir an, was sich dort bewegt", sagt Möller. "Wenn ein Markt mit Alternativen entsteht, dann wird es auch eine Stabilisierungsphase geben." Alles zu Microsoft auf CIO.de

Möller hat keine Angst vor neuen Produkten abseits des Mainstream, was seine Installation von Thin-Clients beweist. Aber in puncto Microsoft Office geht er eben doch lieber den konservativen Weg. Schwefer gibt sich hingegen kämpferisch: "Wir haben die Alternativen lange evaluiert. Sie sind einsetzbar." Der CIO glaubt nicht, dass die Einführung etwa von Open Office ein Problem darstellen würde. Er hat auch schon im Vorstand dafür Verständnis erfahren. Widerstand erwartet er eher von den Nutzern, wenn es zu einer Abkehr kommen sollte.

Bei den Betriebssystemen hat Linux gerade eine Abfuhr von Gartner erhalten. Auf den Servern sei der Erfolg ja unbestreitbar, heißt es in einem Bericht vom September. Auf den Desktops dürften Anwender jedoch noch keine Ersparnis erwarten. Das dürfte den Sun-CEO Scott McNealy geärgert haben. Nur eine Woche nach Erscheinen des Gartner-Papiers trommelte er auf der hauseigenen Messe für den Linux-Desktop, der pro Arbeitnehmer und Jahr nur 100 Dollar kosten soll. Michael Silver findet versöhnliche Worte zwischen seinem Analystenhaus und Sun: "Der Unterschied bei den TCOTCO zwischen Windows und Linux hängt stark von der Version ab." Windows 95 sei mittlerweile so teuer, dass ein Wechsel zu Linux eine Überlegung wert sein könnte, heißt es im Special Report "Linux on the Desktop: The Whole Story". Alles zu TCO auf CIO.de

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