Projekt-Management

Prince2 und die Konkurrenten

04.08.2009
Von Martin Rother

Projektsicherung

Die Bodies of Knowledge diskutieren die Verantwortlichkeiten kaum, auch der Aspekt der Projektsicherung wird vernachlässigt. Prince2 dagegen besteht darauf, dass diese Aufgaben erledigt werden. Egal ob sie der Lenkungsausschuss selbst wahrnimmt oder an die Projektsicherung delegiert - die Verantwortlichkeiten und Weisungsbefugnisse werden bei Prince2 weitgehend geklärt. Dabei besteht der Lenkungsausschuss aus drei Rollen: dem Benutzervertreter (verantwortlich für die Spezifikation des Endergebnisses), dem Auftraggeber (gesamtverantwortlich für das Projekt) und dem Lieferantenvertreter, der die Qualität der Produkte verantwortet. Das Tagesgeschäft wird an den Projekt-Manager delegiert. Der Lieferantenvertreter ist seinen Mitarbeitern gegenüber weisungsbefugt, der Benutzervertreter gegenüber den Benutzermitarbeitern. Auf diese Weise sind im Lenkungsausschuss die Vorgesetzten der jeweiligen Mitarbeiter zu finden. Wer zu entscheiden hat, tut dies auch - in der Linie wie im Projekt. Dadurch lassen sich personelle Engpässe zwar nicht beheben. Aber sie werden entscheidbar - und darauf kommt es an. Denn Projekte scheitern bekanntlich weniger an technischen, sondern eher an organisatorischen Problemen.

Für den Auftraggeber sind solche Fragen nebensächlich. Ihn interessiert nur der Nutzen eines Projekts. Ein Projekt ist immer nur Mittel zum Zweck. Ob es überhaupt erfolgt beziehungsweise ob es weitergeführt wird, hängt vom Nachweis ab, ob der Nutzen erreicht wird. Während die Bodies of Knowledge diesen Aspekt vernachlässigen, unterteilt Prince2 ein Projekt in zeitliche Abschnitte, die so genannten Management-Phasen, an deren Ende der Lenkungsausschuss über den weiteren Verlauf des Projekts entscheidet. Und diese Entscheidung hängt davon ab, ob der angepeilte Nutzen erreichbar scheint oder nicht.

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