Rückverfolgbarkeit
Produkte mit Lebenslauf
Hinzu kommen die gesetzlichen Vorgaben: Die Verordnungen 178 / 2002 und 1830 / 2003 der Europäischen Union verlangen seit 2005 lückenlose Angaben über die Herkunft von Lebensmitteln, auf die Hersteller anderer Konsumgüter kommt diese Pflicht vermutlich schon 2007 ebenfalls zu. Seine standardisierten und zentralisierten Plattformen will Transparent Goods daher nun für den gesamten Handel aufzubauen.
www.eurepgap.org wenigen bekannt
Doch was nützt der Verbraucherschutz, wenn der Kunde ihn nicht sieht? Unter der Website www.eurepgap.org können Endverbraucher zwar eine Teilnehmerliste der Agrarinitiative abfragen – was voraussetzt, dass sie EurepGap überhaupt kennen. Doch beziffert Möller die Zahl der monatlichen Besucher derzeit auf magere 11300.
Gegenbeispiel ist EurepGap-Partner Metro: Der weltweit drittgrößte Einzelhändler serviert den Kunden alles Wissenswerte auf dem Silbertablett und stellt Info-Terminals in die Märkte. Paradebeispiel ist der Future Store in Rheinberg: 15 interaktive Terminals informieren über Herkunft und Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und geben Tipps für Rezepte. Diese Terminals dienen nicht nur der Aufklärung, sondern auch dem Marketing. Denn 70 Prozent der Kaufentscheidungen fallen – so die Faustregel im Einzelhandel – am Point of Sale.
Der Future Store eröffnete Anfang 2003. Studien durch die Boston Consulting Group dokumentieren wachsendes Interesse des Endverbrauchers: Hatten im Juli 2003 noch 48 Prozent der Kunden angegeben, die Info-Terminals „mindestens einmal“ genutzt zu haben, waren es im März 2004 schon 51 Prozent und im April 2005 bereits 58 Prozent. Gerd Wolfram, Geschäftsführer der MGI Metro Group Information Technology, will eine Online-Warenrückverfolgung entlang der Lieferkette in Echtzeit für Obst, Gemüse und Fleisch implementieren. Für Eier ist sie bereits verfügbar. Um Abläufe in der Wertschöpfungskette besser managen zu können, entsteht derzeit eine RFID-basierte Plattform unter dem Namen Real Time Enterprise Services.