Healthcare IT


Krankenhaus-Neubau

Projekt: Alle Prozesse vorher simuliert

01.08.2012
Von Hartmut Wiehr

Bei der Planung für den Krankenhausneubau in Riesa, der 2015 abgeschlossen sein soll, ist man deshalb einen anderen Weg gegangen. Dieser sei in Europa bisher einzigartig, ist sich Jaeckel sicher. Man habe sich im Vorfeld verschiedene Krankenhäuser näher angesehen und sich dann für ein Simulationsmodell entschieden. Bei diesem werden die Prozesse langfristig und unter Berücksichtigung der Kostenentwicklung durchkalkuliert und visualisiert, so dass sich alle an der Planung beteiligten medizinischen Abteilungen und Mitarbeiter selbst ein Bild machen könnten. Eingesetzt wird dafür die Software "Plant Simulation“ von Siemens.

4-Ebenen-Modell zur Prozess-Bestimmung

Der Neubau in Riesa wird von den Elblandkliniken generalstabsmäßig durchgeplant. So will man auch die Kosten im Griff behalten.
Der Neubau in Riesa wird von den Elblandkliniken generalstabsmäßig durchgeplant. So will man auch die Kosten im Griff behalten.
Foto: Elblandkliniken

Die Elblandkliniken sind die größte kommunale Klinikkette in Sachsen, mit Sitzen in Riesa, Meißen und Grossenhain. Nach dem Ende der DDR mussten alle Kreiskliniken massive Änderungen in ihrer Organisation und in den Verantwortlichkeiten erleben, hervorgerufen durch diverse Landkreisreformen und die neue Ausrichtung auf Wirtschaftlichkeit und Gewinnerzielung.

Für die detaillierte Planung der Prozesslandschaft im Neubau von Riesa haben die Elblandkliniken die Management-Beratung "Unity“ beauftragt, die ursprünglich aus dem Heinz-Nixdorf-Institut heraus entstanden ist. Unity arbeitet neben der Nutzung von Software-Simulationen mit einem 4-Ebenen-Modell und der "Omega-Methode“ zur Bestimmung der Prozesse bei ihren Kunden:

  1. Zusammen mit dem Kunden (hier: den Fachabteilungen, zum Beispiel Ärzte und Pflegepersonal sowie IT) die bisherigen Prozess-Erfahrungen erfassen und erste Ziele festlegen (Ist-Analyse).

  2. Ableitung von Strategien aus diesen Kontakten.

  3. Ummünzen und definieren in konkrete Prozessschritte (Soll-Prozesse).

  4. Unterstützung dieser Prozesse durch geeignete IT-Maßnahmen.

Tim Meisen, bei Unity einer der Projektbetreuer, betont das Aufeinanderzugehen der beiden Partner – Prozess- und IT-Seite hätten jede ihren Part. Know-how um die Arbeitsabläufe treffe auf das nötige Wissen um die IT-Infrastruktur. Zum Vorgehen gehöre auch das rechtzeitige Ausprobieren und Umorganisieren, bevor die eigentlichen Baumaßnahmen beginnen.

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