Mangelnde Transparenz
Projektmanager mit Karriere unzufrieden
Daten über die Zufriedenheit mit dem Gehalt legt die Studie nicht vor. Wieviel ein Projektmanager verdient, hängt neben dem Geschlecht von Berufserfahrung und Branche sowie von den erworbenen Zertifikaten ab.
Stichwort Zertifikate: Eine relative Mehrheit von 48 Prozent verfügt über ein Zertifikat (Österreich: 59 Prozent), eine Minderheit von 29 Prozent über mehrere (Österreich: 32 Prozent). Die verbleibenden 23 Prozent (Österreich: neun Prozent) haben keines erworben.
Die am häufigsten absolvierten Zertifikate sind die von GPM und IPMA (Level D: 33 Prozent, Level C: 23 Prozent, Level B: 13 Prozent und Level A: ein Prozent). Weitere drei Prozent verfügen über das Basiszertifikat. Elf Prozent der Befragten können einen Abschluss als MBA oder M.Sc. vorweisen. Sieben Prozent sind Scrum-Master.
Glaubt man den Befragten, verbinden sie mit Zertifizierungen nicht unbedingt Erwartungen an das Gehalt. Lediglich 36 Prozent streben mit einem Zertifikat die Verbesserung des Gehalts an. Insgesamt 77 Prozent geben an, ihr praktisches Wissen dokumentieren zu wollen, 70 Prozent sprechen allgemein von verbesserten Karrierechancen.
GPM-Vorstandschefin Schoper erwartet zunehmenden Fachkräftebedarf in Projektmanagement-Berufen und Wachstum der Projektwirtschaft in Deutschland. Sie appelliert nun an Unternehmen, Frauen die gleichen Konditionen zu bieten wie Männern.
Schoper und ihre österreichische Amtskollegin Schaden sind den geschlechtsabhängigen Unterschieden in einer gesonderten Studie nachgegangen. Demnach verfügen Frauen über höhere Bildungsabschlüsse als Männer und übernehmen immer öfter Führungspositionen. In den ersten drei bis fünf Jahren verdienen sie denn auch mehr als ihre männlichen Kollegen.
Frauen nutzen ihre Netzwerke viel zu wenig
Dann aber kehre sich die Situation um. Unternehmen stellen Frauen demnach weniger Geld für die Weiterbildung zur Verfügung. Projektmanagerinnen werden meist als Spezialistinnen oder Sachbearbeiterinnen eingesetzt. Männer steigen eher zum Abteilungsleiter auf und übernehmen größere Projekte.
Nicht zuletzt stellen GPM und IPMA fest, dass Frauen ihre beruflichen Netzwerke weniger stark nutzen als Männer. In dem Punkt sind sie selbst gefragt.