Öffentliche Verwaltungen

Public-CIOs virtualisieren fleißig

06.07.2009
Von Nicolas Zeitler

Anbieter wenig sensibel

Die Teilnehmer hatten in unserer Umfrage auch Gelegenheit, frei ihre Meinung zu äußern. Dabei wurde der Wunsch deutlich, dass Anbieter stärker auf die speziellen Bedürfnisse öffentlicher IT-Abteilungen eingehen. So forderte ein IT-Chef "mehr Verständnis für Entscheidungsprozesse im öffentlichen Dienst". Auch Organisationsstrukturen und rechtliche Rahmenbedingungen haben Lieferanten und Dienstleister offenbar nicht immer ausreichend im Blick.

Verwaltungsspezifische Herausforderungen.
Verwaltungsspezifische Herausforderungen.

Die größte Gruppe der Befragten arbeitet für kommunale Behörden. Sie macht fast 30 Prozent aus. Zwei Drittel dieser Befragten arbeiten bei einer Stadtverwaltung. Stark vertreten waren auch CIOs von Körperschaften des Bundes oder der Länder, außerdem von Landesbehörden und der sonstigen mittelbaren Verwaltung. Bei vielen Anwendern in öffentlichen Einrichtungen hat die IT offenbar keinen guten Stand. So schrieb ein Befragter, dass die meisten Anwender eben mit IT konfrontiert würden, ohne sich wehren zu können. Deshalb müssten IT-Anwendungen ihnen eher als Hilfsmittel denn als Innovation an die Hand gegeben weden. Der CIO wörtlich: "Beamte und Behördenangestellte sind ‚not amused‘, wenn sie sich zusätzlich zu ihrem Kerngeschäft auch noch um neue Bedienungsanweisungen kümmern müssen."

Auch hier ist die Lage in Dortmund offenbar anders. Manfred Langguth betont, dass er auf keinerlei Widerstände bei Nutzern stoße. Die Arbeit mit Informationstechnik sei für seine Mitarbeiter "etwas ganz Selbstverständliches", sagt der Dortmunder CIO, der gleichzeitig auch Vorsitzender der IT-Leiterkonferenz in der Arbeitsgemeinschaft Kommunale Datenverarbeitung von Nordrhein-Westfalen ist: "Gerade weil wir gezwungen sind, Personal abzubauen, sind die Leute froh, dass sie mithilfe von IT die Arbeit überhaupt noch bewältigen können."

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