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Reality Check: Körper-Monitoring im Jahr 2023

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Silvia Piai Analystin, IDC: "Das ist ein langer Weg, aber ich glaube, dass wir das Ziel in zehn Jahren erreichen können."
Silvia Piai Analystin, IDC: "Das ist ein langer Weg, aber ich glaube, dass wir das Ziel in zehn Jahren erreichen können."
Foto: IDC

Klinik-CIO Lowitsch bringt zudem die menschliche Empfindsamkeit ins Spiel: "Mobile-Health-Ansätze führen vermutlich wieder zu einer Verunsicherung der Bevölkerung, die andere notwendige Aktivitäten wie den Ausbau der Telematikinfrastruktur beeinträchtigen." Auch GKV-Experte Hagenmeyer sieht hier Handlungsbedarf. So handele es sich bei der Zielgruppe 60+ nicht um technisch beschlagene Jugendliche, sondern um ältere Patienten, die unter Umständen seh- und hörbehindert seien sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen würden: "Die Einführung telemedizinischer Anwendungen darf jedoch nicht zur Folge haben, dass Patienten, die mit Technik weniger gut umgehen können, keine adäquate Versorgung erhalten."

Gefahr der "digitale Spaltung" auch im Gesundheitswesen

So besteht die Gefahr, dass die "digitale Spaltung" auch im Gesundheitswesen auftritt. Selbst Wettpate Schlegel vom Klinikum Nürnberg verwies auf eine Studie aus dem Jahr 2009, wonach lediglich zwei Prozent der Bevölkerung über konkrete Erfahrungen mit telemedizinischen Verfahren verfügten, während bei den über 75-Jährigen überwiegend eine skeptische Haltung diagnostiziert wurde. "Damit dürfte die größte Herausforderung für die Protagonisten darin liegen, Vertrauen in diese Technik bei älteren Menschen zu erzeugen."

Der Münchener Selbstvermesser Schumacher geht derweil seinen Weg weiter: "Mit relativ einfachen Lösungen werden heute schon viele Funktionen angeboten, um das Zusammenwachsen von Arzt und Patient zu vereinfachen." Noch seien die Produkte an vielen Stellen verbesserungswürdig, "doch ist das Innovationstempo im Consumer-Bereich ziemlich hoch".

In anderen Ländern tut sich mehr. So hat US-Arzt und Autor Eric Topol schon mal die "digitale Revolution im Gesundheitswesen" mittels Big DataBig Data ausgerufen. Angeblich nutzen heute bereits rund 35 Millionen Amerikaner (14 Prozent) Hightech-Geräte, um sich selbst zu beobachten. Vielleicht reden wir eines Tages nicht mehr vom "Internet der Dinge", in dem alle Geräte miteinander vernetzt sind, sondern vom "Internet der Menschen". Alles zu Big Data auf CIO.de

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