Software-Anbieter haben Defizite beseitigt

Rechnungswesen: Zertifikate oft veraltet

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Spezifische Funktionen im Überblick.
Spezifische Funktionen im Überblick.

Zwei Drittel der Lösungen werden derzeit im Application Service Providing (ASP) angeboten. Damit werden acht Prozent der Anwendungen mehr als im Vorjahr als Komplett-Lösung über Internet gemietet. Die Studie belegt jedoch eine höhere Nachfrage nach Outsourcing-Modellen und Shared Service Centern. Von der Shared Service-Variante, die versucht sämtliche Dienstleistungen in einem Zentrum zu bündeln, profitieren insbesondere Betriebe mit dezentralen Strukturen.

Service-Zentren und externe Dienstleister meist kostengünstiger

Hilfreich ist diese Methode auch für international tätige Unternehmen, die einer Vielfalt von Vorschriften genügen müssen - nicht nur IAS/IFRS oder dem Sarbanes-Oxley-Act. Softselect lobt in diesem Zusammenhang eine spezielle Anwendung des Anbieter CODA Financial Systems, der die Abläufe in den Zentren automatisiert und länderspezifische Vorgaben berücksichtigt. Dass externe Dienstleister oder Service-Zentren die Finanzbuchhaltung kostengünstiger bewältigen als herkömmliche Abteilungen in den Firmen, steht für den Berater fest.

Insgesamt merzen die Anbieter vorhandene Defizite kontinuierlich aus. Mit einem integrierten Kassenbuch - für Geschäftsreisende inzwischen ein unabdingbarer Komfort - können inzwischen alle untersuchten Lösungen aufwarten. Vergangenes Jahr war dies bei sieben Prozent noch nicht der Fall.

Deutlich gestiegen ist die Verbreitung von integriertem Electronic Banking, (jetzt 90 Prozent), Rechnungs-Eingangs-Büchern (98 Prozent), Workflow-Unterstützung (82 Prozent), Business IntelligenceBusiness Intelligence (78 Prozent) und Kennzahlen-Frühwarn-Systemen (76 Prozent). Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Nachholbedarf besteht indes auf mehreren Feldern. Nur ein Drittel der Lösungen erfüllt beispielsweise die behördlichen Vorgaben für Firmen, die im geregelten Kapital-Markt notiert sind. Gemeint sind die Vorschriften im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich, die über das Handelsgesetzbuch und das Aktiengesetz hinaus gehen. Die Inhalte des für börsennotierte Firmen in den Vereinigten Staaten zentralen Sarbanes-Oxley-Act deckt ebenfalls nur ein Drittel der Lösungen ab.

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