CIO Auf- und Aussteiger


Freistaat Sachsen

Sachsen ernennt Popp zum neuen CIO

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Popp hat sein Amt im August 2018 angetreten und sitzt auch im IT-Planungsrat von Bund und Ländern. Der neue CIO hat viel vor in Sachen Digitalisierung und E-Government.
Thomas Popp ist neuer CIO im Freistaat Sachsen.
Thomas Popp ist neuer CIO im Freistaat Sachsen.
Foto: Sächsische Staatskanzlei

Thomas Popp (56) ist neuer Landes-CIO in Sachsen. Den Amtschef der Sächsischen Staatskanzlei hat das Sächsische Kabinett ab August 2018 zum Beauftragten für Informationstechnologie des Freistaates ernannt.

In dieser Rolle ist er für den Einsatz der IT in der sächsischen Verwaltung federführend. Er vertritt das Land auch im IT-Planungsrat von Bund und Ländern. Zuvor war der Volljurist Popp Amtschef und Leiter der Zentralabteilung der Sächsischen Staatskanzlei.

E-Government koordinieren

Zu seinen Aufgaben gehören:

• Die CIO-Organisation im Freistaat Sachsen führen.
• Fragen zu der IT und des E-Governments innerhalb der Sächsischen Staatsverwaltung und zwischen den föderalen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) koordinieren.

Wichtigste Vorhaben

Als seine wichtigsten Vorhaben nannte er auf Anfrage von CIO.de:

• Durchsetzung des Sächsischen E-Government-Gesetzes und Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes
• Umsetzung von Projekten im Bereich IT und E-Government, zum Beispiel Einführung der elektronischen Vorgangsbearbeitung und Aktenführung, elektronische Antragsverfahren für Bürger und Unternehmen (zum Beispiel Bewerberportal für Lehrer, Online-Bohranzeigen nach Lagerstättengesetz und Bundesberggesetz, auch für geophysikalische Untersuchungen)
• Weiterer Ausbau und Stärkung des IT-Dienstleisters Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste
• Stärkung der Informationssicherheitsorganisation, Etablierung neuer Schutzmechanismen zur Gewährleistung der Informationssicherheit, Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bediensteten

Digitale Verwaltungsdienstleistungen

Für Sachsen werde es zunehmend wichtiger für Bürger und der Wirtschaft Verwaltungsdienstleistungen digital bereitzustellen, sagte Popp. "Digitale Kommunikationswege und Verfahren sind ein Muss, um dem demografischen Wandel zu begegnen. Wir werden den Freistaat Sachsen weiter zu einem modernen Arbeitgeber umbauen. Unser Ziel ist es, den Fachkräftemangel auch durch den gezielten Einsatz moderner IT einzudämmen", sagte Popp.

Neues E-Government-Gesetz

Das Sächsische E-Government-Gesetz, seit 2014 in Kraft, wird derzeit novelliert. Ein wichtiger Baustein sei dabei auch das seit 2005 betriebene Serviceportal Amt24, das einen zentralen Zugang zu Informationen über Verwaltungsleistungen, zu Behörden und Online-Formularen gibt. Das Landesportal Amt24 werde "aktuell zu einem sogenannten Leistungsportal umgebaut".

Sachsen arbeitet dabei mit dem Kooperationspartner Baden-Württemberg zusammen (service-bw.de). Ziel sei es, so Popp, bis Ende 2022 alle Verwaltungsverfahren online beantragen und abwickeln zu können.

Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste

Als CIO lenkt Thomas Popp die wesentlichen Handlungsfelder der "CIO-Struktur", zu der auch der Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste gehört, der zum 1. August 2018 ebenfalls in die Zuständigkeit der Staatskanzlei wechselt.

IT jetzt der Staatskanzlei zugeordnet

Popp wird Nachfolger von Innen-Staatssekretär Günther Schneider (63, CDU), der das Amt nach dem Rücktritt von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) von Mitte Dezember 2017 bis 31. Juli 2018 innehatte.

Das Thema IT und die Aufgaben des CIO wurden nun der Staatskanzlei von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zugeordnet. Bisher war die entsprechende Abteilung im sächsischen Innenministerium angesiedelt.

Thomas Popp startete 1992 im öffentlichen Dienst

Popp begann seine Laufbahn im öffentlichen Dienst des Freistaates Sachsen 1992 als Dozent an der Beamtenfachhochschule und der Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung. Zwischen 1998 und 2004 verantwortete er als Projektkoordinator des Freistaates die Entwicklung des Leistungsvergleiches zwischen Finanzämtern in der Steuerverwaltung, war Sachgebietsleiter im Finanzamt Freital und wurde 2004 Vorsteher des Finanzamtes Freiberg.

2005 wechselte er in als Referatsleiter Organisation und Automation sowie Datenschutz der Steuerverwaltung in das sächsische Finanzministerium. 2010 wurde Popp Leiter der Oberfinanzdirektion Chemnitz, 2011 Präsident des LandesamtesLandesamtes für Steuern und Finanzen. Anfang 2015 wurde Popp Leiter der Zentralabteilung in der Sächsischen Staatskanzlei, seit April 2018 ist er dort Amtschef und Leiter der Stabsstelle für die landesweite Organisationsplanung, Personalstrategie und Verwaltungsmodernisierung. Alles zu Public IT auf CIO.de

Der Freistaat Sachsen

Der Freistaat Sachsen hat rund vier Millionen Einwohner und eine Fläche von rund 18.400 Quadratkilometern. Seit der Landtagswahl 2014 und mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Landtag regiert die CDU erneut mit der SPD. Am 13. Dezember 2017 wurde Michael Kretschmer zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.

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