DSAG-Jahreskongress

SAP-Anwender suchen richtiges ERP für digitale Transformation

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die strategische Relevanz verschiedener SAP-Lösungen im Unternehmen.
Die strategische Relevanz verschiedener SAP-Lösungen im Unternehmen.
Foto: DSAG 2015

Beispielsweise habe die italienische Bahn ihre Züge mit sechs Millionen Sensoren ausgestattet, deren Informationen in S/4 HANA gesammelt und ausgewertet werden, um entsprechende Aktionen auszulösen. Die Zielsetzung der Betreiber: mehr Effizienz im Betrieb und eine höhere Kundenzufriedenheit. Leukert zufolge sei es der Bahn gelungen, einen dreistelligen Millionenbetrag einzusparen. Dazu komme eine verbesserte Kundenzufriedenheit.

Dieses Beispiel ist nach SAP-Angaben nur eines unter vielen. Leukert zufolge haben nach sechs Monaten bereits mehr als 1000 Unternehmen lizenzierte Projekte gestartet. Etliche Unternehmen setzten die Lösung bereits produktiv ein. Damit verlaufe die Adaption des neuen Systems viel schneller als beispielsweise die von R/3, verglich der SAP-Manager seine neue Lösung mit dem ERP-Produkt der 90er-Jahre.

Leukert versprach den SAP-Kunden mit S/4 HANA eine Reihe von Vorteilen. Neben flexibleren und effizienteren Prozessen ermögliche die neue Applikationsplattform aus Walldorf Geschäftseinblicke in Echtzeit sowie genauere Vorhersagen und Simulationen. Damit könnten Anwender besser auf Kundenanforderungen reagieren. Das Management in den Unternehmen sei mit Hilfe des SAP-Systems zudem in der Lage, eine Art Digital Boardroom einzurichten, in dem sämtliche Informationen zusammenliefen. So könnten die Firmenlenker bessere Entscheidungen treffen und ihre Unternehmen genauer steuern.

Konsolidieren, Standardisieren, Integrieren

Einer, der den HANA-Weg bereits eingeschlagen hat, ist Anton Müchler, CIO von Wacker Neuson. Der Baumaschinenhersteller will am 15. November sein ERP on HANA live schalten. Von Hype-Stimmung oder Euphorie ist in diesem Zusammenhang allerdings wenig zu spüren. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben pragmatisch vorgegangen. Müchler zufolge habe man in den vergangenen Jahren hart daran gearbeitet, drei SAP-Systeme in eines zu konsolidieren. Angesichts der darunter liegenden unterschiedlichen Datenbanken von Oracle und IBM habe sich in der Folge auch die Frage nach einer künftigen einheitlichen Datenbanklösung für das SAP-System gestellt. An dieser Stelle kam HANA ins Spiel.

Müchler, der die IT-Geschicke des Unternehmens seit 2001 verantwortet, kennt die Probleme und Schmerzen eines CIO: Gerade wenn ein Unternehmen zukauft und unkontrolliert wächst, muss die IT-Abteilung viele Aufgaben schultern, um den Betrieb sicherzustellen. Sein Credo: konsolidieren, standardisieren und integrieren. "Wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, dem hilft auch HANA nicht weiter". Der Strategie seines Softwarelieferanten steht der CIO mit einer gesunden Portion Skepsis gegenüber.

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