HANA, Cloud, Business ByDesign
SAP in Analysten-Einschätzungen
Zu einem gewissen Grad bürsten aber beide Analysten die rosarote SAP-Welt etwas gegen den Strich. So sind laut SAP-Mitteilung die Erlöse aus Cloud-Subskriptionen und -Support im dritten Quartal um das Zwanzigfache auf 80 Millionen Euro gestiegen. „Auch das Kerngeschäft der SAP wuchs solide“, heißt es weiter von Konzernseite. Schlüsselbranchen wie HandelHandel, Gesundheitswesen, Fertigungsindustrie und Energieunternehmen hätten ebenso wie die Ausweitung des Vertriebes über SAP-Partner zum Wachstum im dritten Quartal beigetragen. Top-Firmen der Branche Handel
Anwenderwünsche müssen auf der Strecke bleiben
„Obwohl SAP momentan auf HANA, Cloud ComputingCloud Computing und Mobile IT besonders stolz ist und dies wichtige Themen sind, bleibt doch vor allem das vom Volumen her viel größere Applikations- und Analytics-Geschäft die Basis des Erfolgs“, bemerkt dazu Niemann. Die Analysten bringen hier zumindest partiell Verständnis für die jüngst vorgetragene Kritik der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) auf, der Konzern möge sich wieder mehr um sein ERP-Rückgrat kümmern. Die DSAG-Verantwortlichen appellierten an SAP, sich wieder auf die alten Stärken integrierter Systeme zu besinnen, die in der Lage waren, Prozesse ganzheitlich abzudecken. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
„Es ist nachvollziehbar, dass die ERP-Anwender hierzulande Verbesserungen in puncto durchgängige Prozesse innerhalb der ERP-Suite erwarten“, kann Niemann den Unmut der DSAG nachvollziehen. Allerdings sei die SAP-Strategie aus Sicht eines weltweiten Anbieters vermutlich die richtige. „Die hochgesteckten Wachstumsziele kann SAP nur durch globale Expansion und das Erschließen neuer Einsatzfelder erreichen“, urteilt der PAC-Analyst. Der deutschsprachige ERP-Markt sei im Großkundenbereich so reif wie kaum ein anderes Segment. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an den Anbieter.
Innovationen meist zugekauft
Gartner-Analyst Hestermann pflichtet dem weitgehend bei. Schließlich sei SAP im ERP-Bereich hierzulande außergewöhnlich stabil aufgestellt. Den beinahe flächendeckenden Unmut der Anwender über die komplizierte bis undurchsichtige Lizenzierungspolitik des Konzerns versteht der Analyst allerdings. Zum Teil sei dies allerdings auch den vielen Zukäufen in jüngster Zeit geschuldet. SAP könne schwerlich überall günstige und einfache Bedingungen gewähren, ohne dabei Kunden mit schlechteren Altverträgen zu vergrätzen. „Vielleicht ist ein bisschen bedenklich, dass Innovationen bei SAP in letzter Zeit hauptsächlich zugekauft werden, während es innovative interne Ansätze wie Business ByDesign eher schwer haben“, so Hestermann weiter.
Am Erfolg der Walldorfer gibt es momentan allerdings nichts zu deuteln. „Das ist das elfte Quartal in Folge mit zweistelligem Wachstum der Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse“, sagt ein sehr zufriedener Werner Brandt, Finanzvorstand der SAP. „Wir werden weiterhin unser operatives Geschäft diszipliniert führen und bleiben zuversichtlich für unseren Gesamtjahresausblick.“